BRAUNAU (OÖ): Die Freiwillige Feuerwehr in Braunau feierte im August 2024 ein bemerkenswertes Ereignis: die Ehrung ihres ältesten Mitglieds, Wilhelm Wagner. Mit unglaublichen 100 Jahren blickt Wagner auf eine bemerkenswerte Karriere innerhalb der Feuerwehr zurück, die mehr als acht Jahrzehnten umfasst. Sein Engagement für die Feuerwehr ist ebenso bewundernswert wie seine ungebrochene geistige Fitness, die ihn trotz seines hohen Alters weiterhin aktiv über zukünftige Entwicklungen in der Feuerwehr nachdenken lässt.
Ein lange währendes Engagement
Wilhelm Wagner trat bereits im zarten Alter von 14 Jahren, inspiriert von seinem Vater, der Freiwilligen Feuerwehr bei. Dies war 1938, eine Zeit, als der Zweite Weltkrieg noch bevorstand. Wagner, der am 8. August 1924 in Rohrbach im Mühlkreis als drittes von sieben Kindern zur Welt kam, hat seither eine beeindruckende Lebensreise hinter sich.
Der Weg zum Feuerwehrmann
Nach dem Besuch der Schule begann Wagner eine Ausbildung zum Vermessungstechniker. Doch sein Leben nahm eine Wendung, als er in den Krieg eingezogen wurde. Nach seiner Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft im Jahr 1949 fand er seinen Platz zurück in der Heimat. Hier blühte seine Leidenschaft für die Feuerwehr weiter auf, und er trat am 22. Dezember 1960 der Feuerwehr Braunau bei, wo er bis heute aktiv involviert ist.
Persönliches Leben und berufliche Herausforderungen
In seinem beruflichen Umfeld, einem Vermessungsbüro, lernte Wagner seine spätere Frau Anna kennen, mit der er 1950 den Bund der Ehe einging. Die beiden bekamen zusammen zwei Töchter, Jutta und Johanna. Trotz zahlreicher Umzüge, unter anderem nach St. Johann im Pongau und Tamsweg, blieb Wagner seiner Leidenschaft für die Feuerwehr treu. Er war stolz auf seine Aufgaben als Zugsführer und Bootsführer und schätzte die Gemeinschaft, die ihm sein Feuerwehr-Dasein bot.
Finanzielle Entlastung für Feuerwehren als Empfehlung
Auch im Ruhestand bleibt Wilhelm Wagner mit den aktuellen Geschehnissen innerhalb der Feuerwehr verbunden. Obwohl er aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen, konkret Knieproblemen, nicht mehr aktiv im Einsatz ist, verfolgt er weiterhin die Entwicklungen. Eine seiner Ideen zur Verbesserung der finanziellen Situation der Feuerwehren ist die Einführung von monatlichen Beiträgen von 10 bis 15 Euro pro Haushalt für technische Anschaffungen. Dies könnte eine Funktion als Unterstützung dienen und den Feuerwehren helfen, ihre wichtigen Aufgaben effektiver zu erfüllen.
Ehrung zum 100. Geburtstag
Die Feier zu Wagners 100. Geburtstag wurde von seinen Kameraden vorbereitet, die ihm eine herzliche Anerkennung zuteil werden ließen. Die Feire beschwor unzählige schöne Erinnerungen und die starke Kameradschaft herauf, die das Feuerwehrwesen prägt. Auf die Frage, was er sich für die Zukunft der Feuerwehr wünsche, antwortete Wagner mit einem charakteristischen Lächeln: „Gar nichts – die Kameradschaft soll so bleiben!“ Dieses Statement zeigt nicht nur seine tiefe Verbundenheit zur Feuerwehr, sondern auch die Werte, die ihm und seinen Mitstreitern wichtig sind.
Ein Vorbild für die Gemeinschaft
Wilhelm Wagners Lebensweg ist ein eindrucksvolles Beispiel für Engagement, Loyalität und die Bedeutung von Gemeinschaft. Sein Werdegang in der Feuerwehr lebt von dem Prinzip der Kameradschaft und zeugt von der Unverwechselbarkeit der Werte, die Feuerwehrleute miteinander teilen. In einer Zeit, in der viele Menschen in Bewegung sind und sich ständig verändern, bleibt Wagners Hingabe zu seiner Feuerwehr und die vertrauensvolle Zusammengehörigkeit ein wichtiges Modell für die künftigen Generationen.