RIED. In Ried sieht sich das Streetwork-Team mit einem ernsthaften Problem konfrontiert: Die Stadt bietet kaum noch Plätze, an denen junge Leute ihren Alltag gestalten und sich mit Gleichaltrigen austauschen können. Diese Situation trifft vor allem die 1.710 Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren, die in der Bezirkshauptstadt leben und häufig auch von den umliegenden Gemeinden angezogen werden.
Die Streetworker, Elisabeth Möseneder und Dominik Müller, kritisieren, dass Freizeitangebote, wie die Skatehalle und die Eislaufhalle, entweder geschlossen oder stark reduziert wurden. Zudem steht kein richtiges Jugendzentrum zur Verfügung, was die Situation der jungen Menschen weiter verschärft.
Selbst geschaffene Treffpunkte
In ihrer Verzweiflung haben die Jugendlichen in Ried eigene Treffpunkte geschaffen, beispielsweise in der Weberzeile oder am Wohlmayrplatz. Doch, wie die Streetworker bemängeln, werden sie an diesen Orten nicht wirklich willkommen geheißen. Stattdessen ergreift die Gemeinde Maßnahmen wie Hausverbote und Videoüberwachung. „Das führt dazu, dass die Jugendlichen sich nicht ernstgenommen fühlen und glauben, dass niemand an ihrem Wohlergehen interessiert ist“, erklären Möseneder und Müller.
Die beiden Streetworker betonen, dass junge Menschen dringend Räume benötigen, in denen sie sich entfalten und Gemeinschaft erleben können. Diese Möglichkeiten sollten nicht nur am Stadtrand, sondern auch im Stadtzentrum vorhanden sein. „Die offenen und mobilen Angebote der Jugendarbeit sind oft die einzigen Orte, an denen die Bedürfnisse der Jugendlichen wahrgenommen werden“, sagen sie weiter.
Die Streetworker fordern, dass die jungen Menschen Freiräume und Begegnungsorte erhalten, die ihre Bedürfnisse widerspiegeln. „Es scheint, als ob die Bedeutung dieser Räumlichkeiten in Ried in den Hintergrund gerückt ist. Unsere Aufgabe ist es, die Jugendlichen zu unterstützen und sie auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu begleiten“, erklären Möseneder und Müller abschließend.
Diese Äußerungen verdeutlichen die Dringlichkeit, die Bedürfnisse junger Menschen in Ried ernst zu nehmen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, bevor sie sich weiter aus der Stadt zurückziehen. Das gesamte Thema wird von unterschiedlichen Seiten betrachtet, und die fehlenden Treffpunkte für junge Leute werden zunehmend zu einem bedeutsamen sozialen Problem.
Für weitere Informationen zu dieser Problematik, siehe den aktuellen Bericht auf www.tips.at.
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