In einer bemerkenswerten Initiative hat der Reinhalteverband Ried heuer erstmals im Abwassermonitoring Österreichs mitgewirkt. Diese Zusammenarbeit erstreckt sich über sechs Mitgliedsgemeinden: Aurolzmünster, Hohenzell, Mehrnbach, Neuhofen, Ried und Tumeltsham. Dies geschah im Kontext eines europaweiten Projekts, das in Kooperation mit der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht durchgeführt wird. Dabei wurde das Augenmerk auf die unterschiedlichen chemischen Substanzen gelegt, die im Abwasser gefunden werden.
Die Proben, die in den Mitgliedsgemeinden gewonnen wurden, stammen aus einer einwöchigen Testperiode und wurden im Mai entnommen, wie Bürgermeister Bernhard Zwielehner mitteilt. Nach der Entnahme wurden die Samples an die Medizinuniversität Innsbruck zur Analyse geschickt. Dieser Schritt stellt einen bedeutenden Fortschritt im Bereich der Drogenüberwachung dar und könnte wichtige Daten für zukünftige Präventionsmaßnahmen liefern.
Alarmierender Drogenkonsum
Die Ergebnisse der Analyse sind sowohl alarmierend als auch aufschlussreich. Cannabis führt den Konsum illegaler Drogen in der Region an, wobei Ried hier im Durchschnitt von Oberösterreich liegt. Allerdings zeigt sich ein besorgniserregender Spitzenplatz beim Konsum von Amphetaminen, auch bekannt als „Speed“. Nach den vorliegenden Angaben konsumiert etwa ein Prozent der Bevölkerung regelmäßig Amphetamine, was doppelt so hoch ist im Vergleich zur zweitplatzierten Stadt Graz. Diese synthetischen Drogen sind für ihre stimulierende Wirkung bekannt und werfen Fragen zur lokalen Drogenkultur auf.
Auf der positiven Seite weist die Analyse darauf hin, dass die Region Ried bei den konsumierten Mengen an Methamphetaminen und Kokain im unteren Drittel einzuordnen ist. Diese Daten sind besonders wertvoll und sollen künftig jährlich erhoben werden, um ein besseres Verständnis der Drogensituation in der Region zu erlangen. Bürgermeister Zwielehner betont die Bedeutung dieser Überwachung für die Drogenprävention und hebt hervor, dass bereits Gespräche mit der Ego-Beratungsstelle für Suchtfragen geführt wurden, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Der Reinhalteverband Ried, der mehr als 80.000 Einwohner wertet, gehört zu den zehn größten öffentlichen Kläranlagen in Oberösterreich. An der Spitze des Verbands stehen die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden, unter ihnen auch Obmann Bernhard Zwielehner. Die gewonnenen Daten über den Drogenkonsum sind in der Bevölkerung auf großes Interesse gestoßen und zeigen die Notwendigkeit einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema Drogenmissbrauch sowie die Wichtigkeit von Präventionsprogrammen in der Region. Für weitere Details und Entwicklungen wird auf die umfassenden Berichterstattungen verwiesen bei www.nachrichten.at.