In Ried hat sich über einen Zeitraum von zwei Jahren eine bemerkenswerte Initiative entwickelt, an der nicht nur Experten, sondern auch die Bürger intensiv beteiligt waren. Rund 1.100 Einwohner der Stadt erarbeiteten gemeinsam ein Zukunftsprofil, das als Leitfaden für die kommenden zehn bis 15 Jahre dienen soll. Diese umfassende Bürgerbeteiligung fand im Rahmen des Beteiligungsprozesses unter dem Motto „zukunftRIED“ statt und wurde nun im Stadtentwicklungsforum vorgestellt, um der Öffentlichkeit einen Einblick in die gesammelten Ideen zu geben.
Die Bewegung zu mehr Bürgerengagement und Mitbestimmung ist eindeutig spürbar. Durch den Input der Bürger wurden acht Leitthemen sowie 23 Leitziele festgelegt, die verschiedene Aspekte der Stadtentwicklung abdecken. Ab Mitte Oktober werden besondere Fokuswochen veranstaltet, in denen die Leitthemen detailliert behandelt werden. Auf der Website www.zukunft-ried.at können Interessierte das vollständige Programm einsehen, das unter anderem Veranstaltungen zu Klimakommunikation und Stadtgestaltung beinhaltet.
Ein Fest für die Bürger
Um dieses bedeutende Ergebnis zu zelebrieren, fand am Donnerstag, den 19. September, eine Präsentation im Stadtentwicklungsforum statt. Bürgermeister Bernhard Zwielehner lud die Bürger ein, um gemeinsam zu feiern und zu grillen. „Diese Veranstaltung ist ein Dankeschön für das Engagement aller Bürger, und ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Plan eine positive Zukunft gestalten können“, erklärte Zwielehner. Dabei fiel der Verweis auf die geschätzten Kosten von etwa 300.000 Euro, die als Investition in die Zukunft der Stadt betrachtet werden.
Die Absicht ist klar: Ein starkes Sozialgefüge in einer Stadt mit 12.500 Einwohnern und einem signifikanten Migrationshintergrund zu schaffen. „Es ist wichtig, dass die Bürger ihre Nachbarn kennenlernen. Zudem stehen wir bereit, Straßenfeste zu unterstützen“, betonte der Stadtchef. Der soziale Zusammenhalt wird durch gezielte Initiativen gestärkt, wobei bereits zwei Straßenfeste in der Vergangenheit mit Unterstützung des Stadtchefs durchgeführt wurden.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ein weiterer zentraler Punkt des Zukunftsprofils ist die Umwelt- und Nachhaltigkeitsagenda. In Anbetracht der urbanen Herausforderungen ist es unerlässlich zu analysieren, wo Hitzeinseln in der Stadt entstehen und welche Flächen entsiegelt werden können. „Zukünftige Pläne für Bebauung werden keine Parkplätze ohne Bäume vorsehen. Wir möchten die Lebensqualität in der Innenstadt drastisch verbessern“, so Lukas Oberwagner. Die Einbeziehung aller zehn Stadtteile in diese Planung soll sicherstellen, dass keine Region vernachlässigt wird.
Ried hat sich außerdem dem oberösterreichischen Netzwerk aganda.zukunft angeschlossen, das sich aktiv um die nachhaltige Entwicklung von Gemeinden bemüht. Dies zeigt das Bestreben, nicht nur Ried, sondern auch die umliegenden Gebiete im Einklang mit den großen Herausforderungen des Klimawandels und der urbanen Entwicklung zu optimieren.
Die Öffnungszeiten des Stadtentwicklungsforums, wo Bürger weiterhin informiert werden und ihre Ideen einbringen können, sind montags und mittwochs von 14 bis 18 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 10 bis 13 Uhr. Eine Terminvereinbarung ist ebenfalls möglich.