In einem schockierenden Vorfall, der die Region Oberösterreich erschütterte, stehen drei Männer vor Gericht, die in die Wohnung des ehemaligen Landesrates Josef Fill und seiner Familie in der Nacht auf den 17. Juli 2023 eingedrungen sind. Der Staatsanwalt Alois Ebner beschreibt es als „die Horrorvision von allen Hausbewohnern, die glauben, dass sie dort Schutz haben“. Dieser Vorfall hat nicht nur die betroffene Familie, sondern auch die Öffentlichkeit in Angst und Schrecken versetzt.
Die Angeklagten, darunter ein 43-jähriger Deutscher kasachischer Abstammung, ein 47-jähriger Mazedonier und ein bislang unbescholtener Österreicher, wurden beschuldigt, den Ex-Politiker, seine Frau und Tochter gefesselt zu haben. Sie setzten Kabelbinder ein und sprühten eine unbekannte Flüssigkeit auf die Familie. Laut Staatsanwaltschaft haben sie das Haus durchstöbert und Wertsachen im Wert von über 90.000 Euro entwendet. Dabei brach sich Josef Fill einen Mittelhandknochen, ein Zeichen des physischen wie psychischen Traumas, das die Familie seitdem erleidet.
Die Rollen der Angeklagten
Der Österreicher gilt als Tippgeber, während der Erst- und Zweitangeklagte Hand in Hand mit einem weiteren flüchtigen Komplizen die Tat durchführten. Die Ermittlungen ergaben, dass die Täter über Kenntnisse über die Anwesenheit der Familie im Haus verfügten. Zwei Komplizen befinden sich noch auf der Flucht, was die Situation noch brisanter macht.
Die akribische Polizeiarbeit war entscheidend, um die Täter zu überführen. Durch Hinweise wie eine zurückgelassene Taschenlampe und die Sicherstellung von DNA-Proben konnten die Ermittler die Verdächtigen identifizieren. „Es ist akribischer Polizeiarbeit zu verdanken, dass sie heute hier sitzen und nicht weitere Verbrechen begangen haben“, betonte Ebner. Die Tatsache, dass die Täter in die Wohnung eines ehemaligen Politikers eindrangen, zeigt zudem, dass niemand vor solch brutalen Angriffen gefeit ist.
Der Prozess ist ein bedeutendes Signal für die Strafverfolgungsbehörden, die sich mit solchen schwerwiegenden Straftaten auseinandersetzen müssen. Die Angeklagten sehen sich, insbesondere der Hauptangeklagte, mit hohen Gefängnisstrafen konfrontiert. Während der Erst- und Zweitangeklagte vollständig geständig sind, bestreitet der Österreicher einige Anklagepunkte. Damit wird die Schwere der Vorwürfe erst richtig deutlich, denn sie stehen im Verdacht, schwerer Raub begangen zu haben.
Die Familie Fills steht nach diesem Vorfall unter enormem Stress und leidet weiterhin unter den psychologischen Folgen. Schadensersatzforderungen und eine lange juristische Auseinandersetzung stehen im Raum. Es bleibt abzuwarten, welche Urteile am Ende über die Angeklagten gefällt werden, und wie die rechtlichen Konsequenzen für die noch flüchtigen Komplizen aussehen.