Ried

Protest gegen Versiegelung: Bürgerinitiative kämpft um Rieder Naherholungsraum

In Ried gibt’s Streit um ein gigantisches Logistikprojekt, das über 50.000 Quadratmeter Grünland fressen und eine Verkehrswelle auslösen soll – 660 Bürger stemmen sich dagegen!

In Ried im Traunkreis, einem kleinen Ort mit nur etwas über 2.200 Wahlberechtigten, sorgt ein geplantes Logistikzentrum für massive Aufregung. Die Bürgerinitiative „Lebenswertes Ried“ setzt sich mit voller Kraft gegen das Projekt zur Wehr, das die Umwidmung von mehr als 50.000 Quadratmetern Grünland voraussetzt. Dies entspricht einer Fläche, die siebeneinhalb Fußballfeldern gleichkommt. Die Planungen umfassen eine große Lagerhalle mit über 20.000 Quadratmetern sowie 20 Lkw-Andockrampen, an denen rund um die Uhr (außer sonntags von Samstagmittag bis Sonntagabend) bis zu 15 Lastwagen pro Stunde laden und entladen sollen.

Die Bürgerinitiative hat bereits 660 Unterschriften gesammelt, von denen 425 aus Ried stammen. Diese Unterschriften werden am Dienstag an die Gemeindeverwaltung übergeben, um ein Zeichen gegen die Versiegelung dieser Fläche zu setzen. Die Menschen vor Ort sind besorgt über die möglichen Folgen der Bodenversiegelung und befürchten eine enorme Zunahme des Verkehrs, da die Zufahrtsstraßen nicht für ein solches Aufkommen ausgelegt sind. Die Initiative hebt hervor, dass sich das geplante Lager in einem wichtigen Naherholungsgebiet und in der Nähe von Wohnsiedlungen befindet.

Bedenken um den Naherholungsraum

Die Sprecherin der Initiative, Ingrid Hackl, kritisiert die Pläne und weist darauf hin, dass der Freiraum für die Kinder des Kindergartens und der Volksschule verloren geht. „Dieser Bereich wäre unwiederbringlich zerstört und würde sich in eine versiegelte Hitzeinsel verwandeln“, klagt sie. Die Initiative sieht eine klare Gefährdung des Lebensraums und des Wohlbefindens der Anwohner.

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Obwohl die Pläne auf ein fast 20 Jahre altes Entwicklungskonzept zurückgehen, haben viele Nachbarn und Umweltbewusste Bedenken. Besonders verwunderlich sei, dass sich das Unternehmen, das hinter dem Projekt steht, mittlerweile von seinen eigenen Plänen distanziert hat, während das Verfahren dennoch weiterläuft. Um dem entgegenzuwirken, wird der massive Bürgerprotest im Gemeinderat vorgebracht, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass in den letzten Jahren bereits zwei große Bauvorhaben in der Gemeinde zur Versiegelung von rund sieben Hektar Fläche geführt haben.

SPÖ-Bürgermeister Stefan Schöfberger, der die Widmung von Anfang an verteidigt hat, sieht in der Lage keinen anderen geeigneten Standort als direkt an der Autobahn. Er argumentiert, dass der Acker seit beinahe 20 Jahren in der „Betriebserweiterungszone“ der Gemeinde liege und bisher keine Bedenken seitens des Umweltanwalts geäußert wurden, sofern gewisse Vorschriften wie Dachbegrünung und Solaranlagen eingehalten werden.

Reaktion der Nachbargemeinden

Die Pläne stoßen nicht nur in Ried auf Widerstand. Auch im benachbarten Kremsmünster gibt es Unmut. Otto Bauer, Gemeindevorstand und Mitglied der Grünen, äußert seine Besorgnis über die steigenden Temperaturen, die die Region betreffen. „Wir in Kremsmünster sind heutzutage ein wahrer Hitzepol mit etwa 4 Grad über dem vorindustriellen Temperaturmittel“, erklärt er. Angesichts der Trockenheit und der Bemühungen, eine klimaneutrale Gemeinde zu werden, ist er frustriert über die anhaltende Bodenversiegelung in den Umlandgemeinden, die dem Klimaschutz entgegenläuft.

Für weitere Informationen über die aktuelle Situation in Ried und die geplanten Maßnahmen der Bürgerinitiative, siehe die aktuelle Berichterstattung auf kurier.at.

Quelle/Referenz
kurier.at

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