Josef Penninger, ein angesehener Forscher und Wissenschaftler, feierte am 5. September seinen 60. Geburtstag. Geboren im oberösterreichischen Gurten, blickt er auf eine bemerkenswerte Karriere zurück, die durch zahlreiche bedeutende Beiträge zur medizinischen Forschung gekennzeichnet ist. Mit nahezu 800 wissenschaftlichen Publikationen hat er sich vor allem mit dem ACE2-Rezeptor beschäftigt, einem Schlüsselaspekt für das Verständnis von SARS-CoV-2 und dessen Eintritt in menschliche Zellen. Seine Arbeit ist von herausragender Bedeutung, insbesondere im Zusammenhang mit der aktuellen Covid-19-Pandemie und den Bemühungen um therapeutische Lösungen.
Penninger, der auch Leiter des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung ist, kehrte 2023 als Teilzeit-Professor an die Medizinische Universität Wien zurück. Sein beruflicher Werdegang begann an der Universität Innsbruck, wo er nicht nur Medizin studierte, sondern auch Kunstgeschichte und Spanisch. Nach seiner Promotion, die er 1990 unter dem Pathologen Georg Wick abschloss, setzte er seine Forschungstätigkeit am Ontario Cancer Institute in Kanada fort. Dort stellte er grundlegende Weichen für seine spätere Karriere.
Forschungsweg und internationale Anerkennung
In Kanada erhielt Penninger zahlreiche Auszeichnungen und wurden vielfach für seine innovativen Ansätze in der medizinischen Forschung anerkannt. So wurde er beispielsweise zweimal in die Liste der „Top 10 Modernsten Wissenschaftler des Jahres“ gewählt. 1994 übernahm er die Rolle eines „Principal Investigator“ beim US-Gentechnikkonzern Amgen und trat gleichzeitig als Assistant Professor an der Universität Toronto in Erscheinung. Dort konnte er seine wissenschaftlichen Ambitionen verwirklichen, nachdem er 1997 seine Habilitation an der Universität Innsbruck abgeschlossen hatte.
2002 kehrte Penninger nach Österreich zurück, um das neu gegründete IMBA in Wien zu leiten. Unter seiner Ägide entwickelte sich das Institut zu einer international angesehenen Forschungseinrichtung. Seine Rückkehr wurde damals als eine „Symbolkraft“ beschrieben, da er als junger, talentierter Wissenschaftler in sein Heimatland zurückkehrte. Für die Wissenschaft in Österreich stellte dies einen wichtigen Impuls dar, auch wenn sich Penninger in Interviews besorgt über eine Stagnation der Forschung äußerte. Die Verhandlungen mit dem Berliner Max-Delbrück-Centrum waren letztlich nicht von Erfolg gekrönt, was dazu führte, dass Penninger in Österreich blieb.
Nachdem er 2018 einen neuerlichen Ruf an das Life Sciences Institute der University of British Columbia in Vancouver annahm, behielt er dennoch eine Forschungsgruppe am IMBA. Seine Bedeutung in der wissenschaftlichen Gemeinschaft manifestierte sich auch 2022, als er auf der Liste der „Highly Cited Researchers“ stand, ein Indikator für seine weltweite Anerkennung.
Aktuelle Herausforderungen und Engagements
Im vergangenen Jahr nahm Penninger die Rolle des wissenschaftlichen Geschäftsführers des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung an. Gleichzeitig hat er eine Professur für personalisierte Medizin an der Medizinischen Universität Wien inne, wo er aktiv an der Schaffung eines neuen Instituts für Präzisionsmedizin mitwirkt. Dies geschieht unter seinem Versprechen, sich dem Erbe von Eric Kandel, einem US-Nobelpreisträger, zu widmen. Penninger arbeitet derzeit bis zu 80 Stunden pro Woche, um seine vielfältigen Verpflichtungen zu erfüllen.
Er hat im Verlauf seiner Karriere mehrere hochrangige Auszeichnungen erhalten, darunter den prestigeträchtigen Wittgenstein-Preis und Förderpreise des Europäischen Forschungsrats. Diese Ehrungen sind ein Beweis für sein Engagement und seine Errungenschaften in der medizinischen Forschung, insbesondere in den Bereichen Brustkrebsforschung und der Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze.
Josef Penninger gilt als einer der bedeutendsten Köpfe in der medizinischen Forschung und zeigt, dass der Einfluss eines Wissenschaftlers weit über nationale Grenzen hinausgeht. Mit seinen laufenden Projekten und der Leidenschaft, neue therapeutische Lösungen zu finden, bleibt er eine zentrale Figur in der Forschungsgemeinschaft.