Nach zweijähriger Bauzeit wurde das neue Frauenhaus in Ried im Innkreis offiziell eröffnet, ein Ort, der Platz für bis zu sechs Frauen und zwölf Kinder bietet, die Schutz vor Gewalt suchen. Diese Einrichtung ist besonders wichtig, da sie den Opfern von körperlicher und psychischer Gewalt einen sicheren Zufluchtsort bietet. Der Investitionsbetrag beläuft sich auf beeindruckende 2,1 Millionen Euro und soll dazu beitragen, eine dringend benötigte Unterstützung in der Region zu gewährleisten.
Bernhard Zwielehner, der Bürgermeister von Ried, betonte bei der Eröffnung die Dringlichkeit dieser Einrichtung: „Es ist schade, dass so etwas gebraucht wird. Aber es ist notwendig.“ Die Eröffnung wurde von Christine Haberlander, der Frauenreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin, begleitet, die die traurige Realität ansprach, dass Gewalt an Frauen eine der dunkelsten Seiten unserer Gesellschaft ist. „Die Opfer brauchen einen Ort, an dem sie angstfrei leben können“, sagte sie.
Anerkennung für das Engagement
Susanne Billinger, die Obfrau des Frauenhauses, zeigte sich erleichtert über die Fertigstellung des Projekts. „Wir sind endlich am Ziel angelangt“, teilte sie mit und beschrieb das Frauenhaus als einen Ort der professionellen Unterstützung und der Sicherheit, der Frauen und Kindern helfen soll, aus der Gewaltspirale auszubrechen. Michaela Schrotter, die Geschäftsführerin des Hauses, äußerte den klaren Standpunkt, dass jede Frau und jedes Kind das Recht auf ein gewaltfreies Leben habe: „Für dieses Ziel arbeiten meine Mitarbeiterinnen und ich tagtäglich.“
Ein wichtiger Aspekt, den Schrotter hervorhob, ist, dass das Frauenhaus kein Gefängnis ist. Die Frauen können weiterhin arbeiten und die Kinder zur Schule gehen. „Gemeinsam mit der Bildungsregion möchten wir dafür sorgen, dass die Kinder in der Stadt einen Schul- oder Betreuungsplatz bekommen“, erklärte Bürgermeister Zwielehner. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Jugendamt wird ebenfalls angestrebt, um den betroffenen Familien die bestmögliche Unterstützung zu bieten.
Größere Herausforderung bleibt jedoch die niedrige Melderate. Trotz der bereits bestehenden Hilfsstrukturen trauen sich viele Menschen nicht, Hilfe zu suchen, was darauf hinweist, dass Gewalt im eigenen Zuhause alle Bevölkerungsschichten betrifft.
Ein bedeutendes Jubiläum
Die Wurzeln des Frauenhauses Ried reichen bis in die späten 1980er Jahre zurück, als ein engagiertes Komitee unter der Leitung von Hedwig Stranzinger und Sonja Seiler-Baumfeld die Idee eines Schutzraumes für Frauen ins Leben rief. Am 1. Juni 1999 öffnete das Frauenhaus seine Türen und hat seitdem über 650 Frauen und 500 Kinder beherbergt sowie über 5.000 Beratungen durchgeführt. „Ich bin wirklich erfreut, dass wir zum Jubiläum des Frauenhauses in diesem Jahr neue Frauen in unsere Schutzeinrichtung einziehen lassen können“, so die Geschäftsführerin. Durch diese neue Einrichtung wird das Angebot in der Region weiter ausgebaut, da in Schärding ebenfalls Frauenübergangswohnungen geplant sind und Braunau bereits seit dem letzten Jahr ein eigenes Frauenhaus hat.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das neue Frauenhaus in Ried im Innkreis einen bedeutenden Fortschritt in der Bereitstellung von Unterstützung für Frauen und Kinder darstellt, die unter Gewalt leiden. Es symbolisiert Hoffnung und Sicherheit für viele, die einen Neuanfang in einem gewaltfreien Umfeld anstreben. Weitere Informationen zu den Fortschritten und Angeboten des Frauenhauses sind verfügbar, wie www.meinbezirk.at berichtet.