Ried

Naturerlebnis-Turm in Bad Wurzach: Steuerverschwendung oder Chance?

Bund der Steuerzahler bläst zum Sturm gegen Bad Wurzach: Ist der fast vier Millionen Euro teure Naturturm Steuerverschwendung? Bürgerentscheid am 19. Januar 2025 entscheidet!

Ein umstrittenes Bauprojekt sorgt für heftige Diskussionen in Bad Wurzach. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat den geplanten Naturerlebnis- und Beobachtungsturm im Wurzacher Ried als Steuerverschwendung bezeichnet. In einem am Mittwoch veröffentlichten Schwarzbuch 2024 äußert die Organisation Bedenken bezüglich der Kosten, die sich inzwischen auf fast vier Millionen Euro belaufen. Ursprünglich war der Turm auf etwa zwei Millionen Euro geschätzt worden, was bei den Kritikern für Unmut sorgt.

„Der Bau eines Aussichtsturms für fast vier Millionen Euro sollte nochmals überdacht werden“, warnt der BdSt. Diese Argumentation erhält möglicherweise Auftrieb durch einen Bürgerentscheid, der am 19. Januar 2025 über das Projekt entscheiden wird. Gegner haben über 4000 Unterschriften gesammelt, um ihre Bedenken zu äußern. Neben den finanziellen Aspekten werden auch Fragen zum Naturschutz aufgeworfen.

Kritik an hohen Kosten und Prioritäten

Kritiker des Projekts befürchten, dass die ursprüngliche Kostenschätzung nicht ausreicht und fordern eine realistische Betrachtung der Infrastrukturkosten. Obwohl vom Land Baden-Württemberg großzügige Förderungen zugesagt wurden – 2,4 Millionen Euro direkt und 816.000 Euro indirekt durch den Kauf von Flächen – bleibt die finanzielle Belastung für die Stadt Bad Wurzach nicht unerheblich. Letztlich kann die Stadt noch 660.000 Euro aufbringen müssen.

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Alexandra Scherer, die Bürgermeisterin der Stadt, sieht der Kritik mit gemischten Gefühlen entgegen. In einer ersten Stellungnahme wies sie den Vorwurf des BdSt zurück und betonte, dass die Idee für den Turm aus einem naturschutztechnischen Anliegen vor mehr als zehn Jahren hervorgegangen sei. „Das Naturschutzzentrum könnte durch den geplanten Turm seinen Auftrag zur Umweltbildung unterstrichen“, erklärte sie und verwies auf die positiven Auswirkungen für die Stadt.

Vergleich mit anderen Projekten

In der Vergangenheit hatte der BdSt bereits den Bau eines ähnlichen Aussichtsturms während der Landesgartenschau in Wangen kritisiert. Dieses Projekt war mit Kosten von etwa 2,2 Millionen Euro erheblich günstiger, und der Hauptgewinn für die Region wurde ebenfalls betont. Wangens Oberbürgermeister Michael Lang bezeichnete den Turm als Anziehungspunkt und bemerkte, dass er auch nach der Gartenschau eine attraktive Möglichkeit für Touristen darstellt.

Der BdSt hat eine lange Geschichte der Kritik an Projekten, die sie als Verschwendung öffentlichen Geldes ansehen. Gegründet 1949 gehören dem Verein etwa 200.000 Mitglieder an, vor allem Gewerbetreibende und Selbstständige. Das Schwarzbuch ist ein bekanntes Mittel, um Steuerverschwendung und unnötige Ausgaben zu dokumentieren.

Ob der geplante Naturerlebnis- und Beobachtungsturm letztendlich gebaut wird, bleibt also ungewiss. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, insbesondere mit dem anstehenden Bürgerentscheid. Bereits jetzt zeigt sich, dass das Bauvorhaben nicht nur finanzielle Fragen aufwirft, sondern auch eine breitere Diskussion über Prioritäten im Naturschutz und der Verwendung öffentlicher Mittel anstößt.

Die Details zu dieser Debatte sind nachzulesen in einem ausführlichen Bericht bei www.schwaebische.de.


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Quelle
schwaebische.de

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