Ried

Mysteriöser Mordversuch in Schärding: Gericht verhandelt brisante Beziehungen

"Ein fesselnder versuchter Mordfall erschüttert Ried: Eine Frau soll ihrem Noch-Ehemann die Kehle durchschnitten haben, während ihre Tochter und ein Neffe in die düstere Geschichte verwickelt sind!"

Im aktuellen Rechtsstreit am Landesgericht Ried wird ein grausamer Mordversuch verhandelt, der sich am 2. August 2022 im Bezirk Schärding zugetragen hat. Der Vorfall sorgte für großes Aufsehen, nicht zuletzt wegen seiner brutalen Natur, als einem schlafenden Mann die Kehle durchgeschnitten wurde. Glücklicherweise überlebte das Opfer die Attacke dank einer Notoperation. Die Staatsanwältin, Petra Stranzinger, machte die Angeklagte ausfindig, die aus ihrer Sicht alle entscheidenden Merkmale eines Mordmotivs aufweist: ein klares Motiv, die Gelegenheit und die nötige Kaltblütigkeit. Die Verteidigung hingegen betont, dass mehrere Schlüsselpunkte ungeklärt blieben, wie beispielsweise die Tatwaffe, die bis heute unbekannt ist, und dass keine Blutspuren an der Angeklagten gefunden wurden.

Die Verhandlungen, die bereits in den dritten Rechtsgang eingetreten sind, bringen die tiefen Risse in der Ehe zwischen der Angeklagten und dem Opfer ans Licht. Beide Seiten schildern die Beziehung als stark zerrüttet. Die Angeklagte berichtete von häufigen Übergriffen ihres Mannes, sowohl gegen sie als auch gegenüber ihrer 13-jährigen Tochter. Dennoch wollte sie kurz vor der Tat, dass ihr Ehemann zurück nach Hause zieht. Interessanterweise hatte sie zu diesem Zeitpunkt eine Affäre mit einem Mann aus dem Bezirk Ried, was die Komplexität der Situation weiter erhöht.

Familienangelegenheiten und belastende Aussagen

Ein besonders strittiger Punkt in den Verhandlungen ist die Aussage der Angeklagten, die während ihrer Einvernahmen zunächst gelegentlich die Tat gestand, sich jedoch erneut nicht schuldig bekannte. Stattdessen wies sie die Schuld auf ihre Tochter. Als Richter Stefan Kiesl sie mit Bildern der Verletzungen des Opfers konfrontierte und nach dem Täter fragte, antwortete sie: „Ich weiß es nicht. Ich war es nicht. Ich glaube, es war meine Tochter!“ Das Opfer selbst belastete hingegen nachdrücklich die Angeklagte und beschrieb, wie er beim Aufwachen in Schmerz und Schock eine Person im Raum wahrnahm, deren Geräusch ihm bekannt vorkam. Die Beschreibung führte zu einem emotionalen Moment im Gericht, als er darauf hinwies, dass seine Frau offensichtlich nicht über sein Schicksal weinte, sondern über den Fakt, dass er überlebt hatte.

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Ominose Entdeckungen und Geheimnisse

Ein weiteres rätselhaftes Element in diesem Fall sind die Substanzen, die im Blut des Opfers entdeckt wurden, die mit den Medikamenten der Angeklagten übereinstimmen. Der 43-Jährige hegt den Verdacht, dass seine Frau ihn über sein Gulasch vergiftete, was die Angeklagte jedoch bestreitet. Spannend wird es, wenn man einen Blick auf die Suchverläufe ihres Handys wirft. Hier findet sich die Suche nach „Suizid durch Vergiftung mit Medikamenten“. Ihre Erklärung? „Mein Mann und ich suchten gemeinsam, weil ich so viele Nebenwirkungen von den Tabletten hatte!“ Zudem sorgte die nächtliche Rückfahrt mit ihrem Neffen, den sie zur Affäre gefahren hatte, für Fragen. Es erscheint eigenartig, dass sie den Jungen nicht direkt nach Hause brachte, sondern noch einige Zeit bei ihrem Geliebten verweilte.

Ein weiterer kritischer Punkt im Verfahren sind ihre Aktionen unmittelbar vor dem Angriff: Eineinhalb Stunden vor der Tat rief sie ihren Liebhaber an und teilte ihm mit, dass es einen Streit gegeben habe und ihr Mann stark blutend im Bett liege. Als dieser ankam, stellte sie sicher, dass sie den Eindruck vermittelte, alles sei unter Kontrolle und die Rettung sei auf dem Weg. Das Gericht hat insgesamt vier Verhandlungstage angesetzt, wobei der nächste Termin für den 11. September geplant ist. Dabei stehen die Rolle des Neffen und dessen Vater im Fokus, da bereits frühere Aussagen als zweifelhaft eingestuft wurden.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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