RIED. Im 20gerhaus erwartet die Besucher eine spannende Ausstellung unter dem Titel „Berührungszonen“. Das Künstlerpaar Christine und Franz Wawrinek aus Utzenaich zeigt vom 29. August bis 3. Oktober 2023 seine beeindruckenden Arbeiten, die fotografische Elemente in neuartiger Weise interpretieren.
Einblick in die Werke der Wawrineks
Die Anfänge der kreativen Arbeiten von Christine und Franz Wawrinek liegen im Bereich der Fotografie. Beide Künstler verwenden ihre Erlebnisse und Beobachtungen, um in ihren Werken komplexe Themen zu erfassen. Franz Wawrinek präsentiert eine neue Bildserie mit dem Titel „Second Life“, die durch digitale Bildcollagen besticht. Diese Collagen sind weit mehr als einfache Darstellungen; sie beinhalten detailliert ausgearbeitete Räume, Linien und Strukturen, die dem Betrachter großen Freiraum für eigene Interpretationen bieten.
Christine Wawrinek dagegen geht einen anderen Weg, indem sie mit der Auswahl ihrer Motive und Perspektiven spielt. Sie nennt ihre einzigartigen Objekte aus Papier „Snippets“. Diese poetisch anmutenden Arbeiten zeichnen sich durch eine gezielte Verfremdung aus, die fotografische Elemente, Räume und Transparenzen zu einem harmonischen und zugleich kritischen Gesamtbild vereint. In ihren Fotoserien „Solong“ und „Silaris“ thematisiert sie die Transformation von Natur und Landschaft durch menschliche Aktivitäten und deren nachhaltige Auswirkungen.
Gemeinsame Wurzeln und künstlerisches Engagement
Das künstlerische Schaffen von Christine und Franz Wawrinek ist stark verwurzelt in ihrem Leben im Innviertel. Franz Wawrinek wurde in Wien geboren und lebt seit über 30 Jahren in dieser Region. Er hat die Grafikschule in Wien mit dem Meistertitel abgeschlossen. Seine künstlerische Arbeit umfasst nicht nur Malerei, Zeichnung und Grafik, sondern auch Installationen und Interventionen im öffentlichen Raum, wodurch er aktiv zur kulturellen Landschaft beiträgt.
Christine Wawrinek, als geborenes Kind des Innviertels, hat sich in ihrem Werdegang unter anderem mit Grafik- und Mediendesign beschäftigt. Ihre künstlerische Reise führt sie über textile Gestaltung und Fotografie hin zu vielfältigen Ausdrucksformen wie Objekten, Installationen und Videos. Gemeinsam betreiben sie ein Atelier in Utzenaich, wo sie innovative Ideen entwickeln und umsetzen.
Vernissage und Rahmenprogramm
Die Vernissage der Ausstellung findet am Donnerstag, dem 29. August um 19.30 Uhr statt. Sigrid Kofler wird die Einführung mit „passenden Worten“ gestalten, die den Besuchern helfen, die tiefere Bedeutung der Arbeiten zu erfassen. Musikalisch umrahmt wird das Event von der Gruppe Pulsatilla De3, die mit ihrer Darbietung eine besondere Atmosphäre schaffen wird.
Kunst und Gemeinschaft
Christine und Franz Wawrinek sind nicht nur Künstler, sondern auch aktive Mitglieder der Gemeinschaft. Beide sind Mitbegründer des Kollektivs kunst:dünger und Vorstandsmitglieder des 20gerhauses in Ried. Ihre Mitgliedschaft in der Innviertler Künstlergilde spiegelt ihr Engagement für die lokale Kunstszene wider. Diese Verbindungen zeigen, wie Kunst nicht nur individuelles Schaffen bedeutet, sondern auch einen wichtigen Teil des gesellschaftlichen Lebens darstellt.
Die Ausstellung „Berührungszonen“ ist daher nicht nur eine Plattform für die Werke von Christine und Franz Wawrinek, sondern auch ein Raum, in dem der Dialog über die Bedeutung von Kunst in unserer sich wandelnden Welt gefördert wird. Die Besucher sind eingeladen, sich mit den Themen und Botschaften der Ausstellung auseinanderzusetzen und die verstärkten Wahrnehmungen von Natur, Raum und menschlichem Einfluss neu zu erleben.