Ried

Künftige Nutzung des Rieds: Gemeinsames Konzept für Schutz und Planung

Chaos im Ried zwischen Lustenau, Dornbirn und Hohenems: Während Autofahrer, Bauern und Naturschützer um die besten Flächen kämpfen, stürzen die Gemeinden ins Planungsgemälde!

Im malerischen Gebiet Ried, gelegen zwischen Lustenau, Dornbirn und Hohenems,4 treffen unterschiedliche Interessen aufeinander. Viele Akteure, darunter Riedhüttenbesitzer, Autofahrer, Landwirte, Grundeigentümer, Naturschützer, Radfahrer und Pferdebesitzer, wollen dieses wertvolle Areal für sich nutzen. Doch oft stehen sich ihre Bedürfnisse im Weg. Um Lösungen für künftige Generationen zu finden, hat die Gemeinde ein gemeinsames Landschaftsentwicklungskonzept ins Leben gerufen. Dabei wird nicht nur der gegenwärtige Zustand analysiert, sondern auch die Herausforderungen und Konflikte, die dieses Gebiet prägen, beleuchtet.

Herausforderungen durch Raumnutzung

Im Rahmen des Entwicklungskonzepts wird die bisherige Raumpolitik scharf kritisiert. Es wird aufgezeigt, dass einheitliche Regeln im Umgang mit den Riedhütten fehlen und dass die Freizeitnutzung des Gebiets weitestgehend unreguliert ist. Besonders aufgefallen ist die mangelnde Klarheit über die Leinenpflicht für Hunde, was zu Konflikten unter den Nutzern führt. Die vorherrschende Parzellierung, in der Grundstücke oft schmal und lang sind, wird als nachteilig für die Landwirtschaft erachtet, da sie die effiziente Bewirtschaftung erschwert. Zudem sind viele der Freiflächen als Sonderflächen ausgewiesen, was deren Bebauung begünstigen könnte. Hier könnte die Renaturierung der stark entwässerten Flächen dazu beitragen, den Wasserhaushalt und die Qualität des Wassers zu verbessern.

Kooperation zwischen den Gemeinden

Das Konzept hebt die Notwendigkeit hervor, dass die Gemeinden Lustenau, Dornbirn und Hohenems ihre Zusammenarbeit verstärken. Es wird empfohlen, mittelfristig einen gemeinsamen Bodenfonds zu etablieren, um die Flächenpotenziale besser zu bündeln. Auch die Widmung des Rieds als Freifläche-Freihaltegebiet soll vorangetrieben werden. Eine Herausforderung dabei stellen allerdings mobile Gebäude wie Wohnwägen dar, die oft die Bestimmungen zur Flächennutzung umgehen.

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Überwachung der Landwirtschaft und Freizeitnutzung

Ein weiterer zentraler Punkt des Bewertungskonzepts ist die Konkurrenz zwischen landwirtschaftlichen Flächen und Schrebergärten. Hier wird auf die Problematik hingewiesen, dass Hobbygärtner oftmals Berufsbauern den Raum nehmen, was den Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen gefährdet. Um dem entgegenzuwirken, wird gefordert, Vorrangflächen für die produktionsorientierte Landwirtschaft festzulegen und dafür zu sorgen, dass Schrebergärten in ein Siedlungsgebiet verlegt werden.

Naturschutz und Biotopvernetzung

Das Konzept sieht auch Chancen im Naturschutz. Hier werden sogenannte Trittsteinbiotope vorgeschlagen, die bestehende Biotope miteinander verbinden und so zur Erhaltung der biologischen Vielfalt beitragen können. Allerdings stellt die geplante Schnellstraße S 18 eine weitere Bedrohung für das Ried dar, insbesondere da deren Realisierung von Verhandlungen zwischen Bund und Land abhängt. Die Gemeinden signalisiert, dass ihre Einflussnahme durch bestehende rechtliche Rahmenbedingungen limitiert ist, trotzdem sollte die Möglichkeit der Sperrung anderer Straßen in Betracht gezogen werden, um den Verkehrsfluss nachhaltig zu steuern.

Der Weg nach vorne für das Ried

Die Herausforderungen, die sich im Ried auftun, sind vielschichtig und erfordern ein hohes Maß an Zusammenarbeit und innovative Lösungen von den Gemeinden. Auch wenn das Konzeptansätze zur Verbesserung aufzeigt, bleibt abzuwarten, inwieweit diese in die Tat umgesetzt werden. Ein respektvoller Dialog zwischen den unterschiedlichen Nutzern sowie eine aktive Mitgestaltung der Raumplanung sind essenziell, um die vielfältigen Interessen im Ried in Einklang zu bringen. Letztlich geht es darum, ein nachhaltiges und lebenswertes Umfeld für künftige Generationen zu schaffen, in dem Natur und menschliche Aktivität im Einklang stehen.

Quelle/Referenz
vorarlberg.orf.at

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