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Die Sanierung des österreichischen Motorradherstellers KTM nimmt Fahrt auf. Am Landesgericht Ried im Innkreis stimmten die Gläubiger am Vormittag über den Sanierungsplan ab, der eine 30-prozentige Barquote vorsieht, die bis Ende Mai ausgezahlt werden soll. Dies wurde durch eine Überweisung des indischen Partners Bajaj von 50 Millionen Euro unterstützt. Laut dem Insolvenzverwalter Peter Vogl hätten 90 Prozent der Gläubiger den Plan akzeptiert, wobei nur 37 von etwa 3.500 anwesenden Gläubigern dagegen stimmten. Diese Zustimmung stärkt das Vertrauen in den Prozess und könnte den Einstieg neuer Investoren erleichtern, hieß es. Die ursprünglichen Forderungen belaufen sich auf rund 2,25 Milliarden Euro, von denen mehr als 2 Milliarden anerkannt sind, wie finanzen.at berichtete.
Produktion soll bald wieder starten
Um die Produktion im seit einiger Zeit stillstehenden Werk in Mattighofen wieder anzukurbeln, wird eine Finanzierung von circa 150 Millionen Euro benötigt. CEO Gottfried Neumeister äußerte sich erleichtert über die Annahme des Plans: „Wir sind so schwer gestürzt, dass wir alleine nicht wieder hätten aufstehen können.“ Eine mehrmonatige Unterbrechung der Produktion könnte jedoch bald vorbei sein, da eine Wiederaufnahme für Mitte März 2025 angestrebt wird. Dies ist entscheidend, da die Fortführung des Unternehmens durch eine Insolvenzverschleppung gefährdet werden könnte, wie in vienna.at angemerkt wurde. Ein Scheitern des Plans könnte in einem Konkurs und einer Zerschlagung enden, was den Gläubigern nur eine Quote von 14,9 Prozent einbringen würde.
Weitere Details zu möglichen Investoren sind noch nicht offengelegt, doch es bestehen vertrauliche Gespräche mit strategischen Interessenten. Das KTM-Management, an der Spitze Stefan Pierer, sieht derzeit keine Gefahr für Arbeitsplätze. Wenn die notwendigen Finanzmittel bis zum 23. Mai sichergestellt sind, könnte der gesamte Produktionsprozess gesichert werden. Die aktuellen Entwicklungen an der Börse spiegeln das Vertrauen wider, da die Aktien von Pierer Mobility bereits deutlich gestiegen sind.
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