Der Motorradhersteller KTM, ansässig im oberösterreichischen Mattighofen, befindet sich in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten. Am Freitag, den 27. Dezember, wurden die Dezember-Löhne an die rund 3.600 Beschäftigten überwiesen, nachdem eine frühere Ankündigung zur Auszahlung revidiert wurde, so berichtete oe24.at. Zuvor mussten die Mitarbeiter seit November auf Gehälter und Weihnachtsgeld warten, die aufgrund der Insolvenz aus einem Entgeltfonds abgerechnet werden müssen. Der Mutterkonzern Pierer Mobility hat massive Stellenstreichungen vorgenommen, darunter bereits 250 Kündigungen am Hauptstandort, während die Produktion seit Mitte Dezember stillsteht.
Sanierungsverfahren und Mitarbeiterentlassungen
Laut dem Bericht von nachrichten.at beschloss das Landesgericht Ried die Fortführung von KTM im Sanierungsverfahren. Die Eigenverwaltung bleibt bestehen, was bedeutet, dass der Sanierungsverwalter Peter Vogl positive Fortschritte meldete, ohne dass den Gläubigern derzeit Nachteile entstehen. Obwohl ursprünglich 500 Kündigungen geplant waren, sollen nun nur 300 weitere Mitarbeiter entlassen werden. Zudem wird die Fertigung aufgrund eines hohen Lagerbestands, der 130.000 nicht konformen Motorräder umfasst, voraussichtlich im Januar und Februar erneut gestoppt.
Die Schuldenlast des Unternehmens beträgt etwa 1,8 Milliarden Euro, wobei 1,3 Milliarden Euro auf Banken entfallen. Während Geschäftsführer Stefan Pierer zuvor eine baldige Verbesserung der finanziellen Situation vorhersagte, zwingt die Realität das Unternehmen jetzt in ein Restrukturierungsverfahren, um neue Investitionen in Höhe von bis zu 700 Millionen Euro zu sichern. Die nächsten Schritte im Insolvenzverfahren sind für den 24. Januar und die Abstimmung über den Sanierungsplan für den 25. Februar vorgesehen.
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