KTM, der berühmte Motorradhersteller, steht vor einer katastrophalen Situation: Am Freitag stellte das Unternehmen im Landesgericht Ried drei Sanierungsanträge mit Eigenverwaltung, was mehr als 3.600 Beschäftigte und 2.380 Mitarbeiter in eine unsichere Lage bringt. Insgesamt gibt es 1.624 Gläubiger, die Ansprüche in einer schwindelerregenden Höhe von etwa 2,9 Milliarden Euro geltend machen, wie der Gläubigerschutzverband AKV berichtet. Die große Frage, die die Mitarbeiter und die Region beschäftigt, lautet: Was geschieht nun mit den Arbeitsplätzen?
Kritische Perspektiven aus der Region
In der betroffenen Gemeinde Munderfing ist die Lage äußerst angespannt. Ein anonymer Lokalpolitiker erklärt, dass 80 Prozent der Kommunalsteuern von KTM stammen, was die Abhängigkeit der Gemeinde unterstreicht. Die Stimmung vor Ort sei "extrem schlecht", und die finanziellen Konsequenzen könnten katastrophal sein. Da viele Zulieferbetriebe von KTM abhängen, ist ein Dominoeffekt in der Region nicht auszuschließen. Am Montag wird die Arbeiterkammer in den Werken Betriebsversammlungen abhalten, um die Mitarbeiter über ihre Rechte zu informieren und ihnen zu helfen, ihre Ansprüche geltend zu machen, wie nachrichten.at berichtet.
Der Neuanfang für KTM hängt stark von der Kooperationsbereitschaft der Banken und dem Beitrag des Eigentümers ab. Insolvenzleiter Karl-Heinz Götze macht deutlich, dass eine Sanierung nur mit der Unterstützung des Eigentümers Stefan Pierer, der von seinem "Lebenswerk" spricht, möglich ist. Die nächsten Schritte zur Rettung des Unternehmens müssen bis Ende Februar festgelegt werden, wobei die Dienstverträge der Beschäftigten vorerst bestehen bleiben und diese ihren Arbeitspflichten nachkommen müssen. Trotz der ernsten Lage bleibt Götze optimistisch, dass das Unternehmen mit rechtzeitigem Handeln möglicherweise gerettet werden kann.
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