Im kommenden Jahr wird die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) mit zwei prägnanten Kandidaten im Wahlkreis Innviertel antreten. Auf den ersten beiden Listenplätzen befinden sich der 28-jährige Andreas Auzinger aus Peterskirchen sowie die 37-jährige Kitty Füssel aus Ried. Auzinger, der als Einzelhandelskaufmann arbeitet und seit 2021 im Gemeinderat von Peterskirchen tätig ist, bringt bereits einige kommunalpolitische Erfahrungen mit. Er äußert sich kritisch zur gegenwärtigen Finanzlage der Gemeinden und stellt fest: „Die Gemeinden werden kaputtgespart. Die Regierung behauptet, es wäre nicht mehr genug Geld da.“ Dies lässt vermuten, dass die KPÖ in den Wahlkampf zieht, um die Stimmen der Wähler zu gewinnen, die sich von der gegenwärtigen politischen Lage benachteiligt fühlen.
Auzinger thematisiert auch das enorme Fördervolumen, das während der Corona-Pandemie an große Unternehmen ausgezahlt wurde. „Gleichzeitig sollen nun Milliarden für EU-Rüstungsprojekte ausgegeben werden, wie zum Beispiel für das Skyshield Raketenprogramm“, ergänzt er und unterstreicht damit sein Anliegen, dass die Prioritäten in der Politik neu gesetzt werden müssen. Dies könnte auf ein wachsendes Bewusstsein für soziale Gerechigkeit innerhalb der Wählerschaft hinweisen.
– Stimmen der Wähler:
In einem Gespräch betont Auzinger, dass die KPÖ bei jungen Menschen zunehmend an Zuspruch gewinnt. „Wer jeden Tag die Mängel des real existierenden Kapitalismus zu spüren bekommt, entwickelt keine Angst mehr vor den Kommunisten“, stellt er fest. Damit spricht er eine Generation an, die möglicherweise die traditionellen politischen Überzeugungen ihrer Eltern hinterfragt und eine Neuausrichtung im Denken und Handeln anstrebt. Er selbst ist zudem Vorsitzender der Kommunistischen Jugend (KJÖ) im Innviertel, was seinen Einfluss in der jungen Wählerschaft verstärkt.
Auf Listenplatz zwei steht Kitty Füssel, die als alleinerziehende Mutter bestens weiß, wie es ist, mit einem schmalen Budget auszukommen. Ihre Motivation zur Kandidatur ist klar: „Ich kandidiere für die KPÖ, weil ich es wichtig finde, dass das Leben für alle leistbar bleibt.“ Dieser Satz spricht eine Herausforderung an, die vielen Menschen in Österreich vertraut ist: die steigenden Lebenshaltungskosten und die damit verbundene Sorge um die finanzielle Zukunft.
Die Berufung auf die Leistenbarkeit des Lebens könnte die KPÖ als eine sozial gerechte Alternative zu den etablierten Parteien positionieren. Füssels persönliche Erfahrungen könnten für Wähler, die ähnliche Situationen durchleben, eine starke Identifikationsbasis bieten. Es bleibt abzuwarten, ob die KPÖ mit ihrer Strategie, bestehende Missstände anzuprangern und die Stimme der weniger Gehörten zu sein, einen entscheidenden Einfluss auf das Wahlergebnis im Innviertel ausüben kann. Der Ausgang der Nationalratswahl 2024 wird zeigen, ob das politische Klima tatsächlich für einen Wandel offen ist und ob die Anliegen von Auzinger und Füssel den Nerv der Wähler treffen.