Bad Wurzach hat am Donnerstag, den 17. Oktober, eine besondere Ausstellung eröffnet, die das künstlerische Erbe des verstorbenen Pater Egino Manall in den Mittelpunkt stellt. Die Ausstellung mit dem Titel „Inspiration Ried“ findet im Naturschutzzentrum statt und ist bis zum 25. Januar 2025 für Besucher zugänglich. Pater Egino Manall lebte 50 Jahre in Bad Wurzach und ließ sich von der beeindruckenden Landschaft des Wurzacher Rieds inspirieren.
Zur Eröffnung begrüßte Bürgermeisterin Alexandra Scherer etwa 80 Gäste, darunter ehemalige Schüler des Paters. In ihrer Rede unterstrich sie die Bedeutung der Ausstellung, die aus einer Auswahl naturalistischer Landschaftsbilder besteht, die Pater Egino über viele Jahre hinweg erstellt hat. Die Exponate sind thematisch nach den vier Jahreszeiten geordnet, was dem gesamten Ausstellungskonzept harmonische Farbtöne verleiht.
Künstlerische Hintergründe und Leben von Pater Egino
Pater Egino wurde 1907 in Biberach geboren und verbrachte seine Jugend in Lochau. Nach seiner Ordensausbildung und einem Kunststudium in Fribourg in der Schweiz, arbeitete er als Kunstlehrer an der Salvatorianerschule in Steinfeld. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Sanitäter und fand nach dem Krieg seinen Weg ans Salvatorkolleg in Bad Wurzach, wo er sowohl Kunst als auch Sport unterrichtete. Neben seiner Lehrtätigkeit widmete er sich der Malerei und schuf ein umfangreiches Werk, das religiöse, biblische Themen sowie Porträts umfasste.
Besonders bemerkenswert sind die Landschaftsbilder, die Pater Egino vom Wurzacher Ried malte. Diese Bilder zeigen die verschiedenen Facetten dieser einzigartigen Landschaft in kräftigen Farben und zeugen von seiner tiefen Verbindung zur Natur. Laut Pater Friedrich Emde, der die Laudatio hielt, hatte das Ried zu jeder Jahreszeit seinen besonderen Reiz, was Pater Egino meisterhaft in seinen Werken umsetzte.
Ein weiteres Highlight der Ausstellung sind die Fresken, die er an verschiedenen Orten in Bad Wurzach hinterlassen hat. Dazu gehören beeindruckende Ölbilder und Aquarelle sowie Zeichnungen, die seine Leidenschaft für das Malen belegen. Besonders erwähnenswert sind Fresken an der Bäckerei Räth und alte Werke, die auf historischen Ansichtskarten zu sehen sind.
Initiative zur Dokumentation und Ausstellung
Nach dem Tod von Pater Egino im Jahr 2001 gab es mehrere Versuche, sein Werk zu ordnen und zu dokumentieren. Pater Michael Overmann ergriff vor drei Jahren die Initiative, um ein vollständiges Werkverzeichnis zu erstellen. Bei der Sichtung des Nachlasses kamen zahlreiche Werke ans Licht, die in Museen und Pfarrgemeinden Interesse finden könnten. Es erwies sich als besonders wertvoll, den Reichtum und die Vielseitigkeit von Pater Eginos Arbeiten auf diese Weise zu bewahren.
Die Unterstützung bei dieser Dokumentationsarbeit war vielfach. Dabei halfen mit ihrer Expertise auch Dr. Hermann Schmid, ein ehemaliger Schüler und Kunstsammler, sowie Robert Häusle, der ebenfalls am Salvatorkolleg tätig war. Die Entstehung der heutigen Ausstellung ist das Ergebnis harter Arbeit, kooperativer Bemühungen und, wie Pater Friedrich feststellte, vielen überraschenden Kontakten, die in der letzten Zeit geknüpft wurden.
Die Ausstellung bietet nicht nur einen Blick auf die künstlerische Praxis Pater Eginos, sondern beleuchtet auch seine Philosophie, die er in einem Zitat zusammenfasste: „Wenn es nicht mein Anliegen wäre, die Menschen zu begeistern mit der Fülle des Lebens aus Gott, dann hätten meine Predigten und Bilder keinen Sinn.“
Die Veranstaltung zur Eröffnung der Ausstellung schloss mit einem gemeinsamen Anstoßen und anhaltenden Gesprächen der Besucher im Gewölbegang des Zentrums, was die Bedeutung des Anlasses noch einmal unterstrich. Wer das Werk von Pater Egino kennenlernen möchte, hat noch Zeit bis Ende Januar 2025, die Ausstellung im Naturschutzzentrum zu besuchen und sich von den eindrucksvollen Landschaftsbildern inspirieren zu lassen.
Für mehr Informationen zu dieser kulturellen Veranstaltung können Interessierte die Berichterstattung auf www.diebildschirmzeitung.de nachlesen.
Details zur Meldung