ST. MARTIN / IDLIB. In der Provinz Idlib, im Nordwesten Syriens, engagiert sich die St. Martinerin Adelheid Schneiliger seit nunmehr vier Jahren mit der Suppenküche „Mahlzeit Österreich“ für die dort lebenden Binnenflüchtlinge. Besonders im Fokus der Hilfsorganisation stehen die vulnerablen Gruppen in den Lagern, darunter Witwen und Vollwaisen, für die eine grundlegende Unterstützung bereitgestellt wird. Die Arbeit ist unermüdlich und wird vollständig durch Spenden finanziert. Trotz der enormen Herausforderungen zeigt die Initiative Fortschritte und hat inzwischen rund 3.000 geflüchtete Menschen erreicht.
Herausforderungen und Fortschritte
Die Suppenküche betreibt ihre Dienste in sieben verschiedenen Zeltlagern, wobei das Lager Yamal als zentraler Punkt dient, an dem täglich warme Mahlzeiten für die Kinder bereitgestellt werden. Darüber hinaus erhalten viele Familien monatlich Esspakete, die essentielle Grundnahrungsmittel enthalten, um den Hunger ein wenig zu lindern. Aktuell werden etwa 500 Familien in der Umgebung versorgt. Trotz der positiven Entwicklungen bleibt jedoch der Bedarf an Unterstützung groß.
„Wir haben viel bewegt“
Schneilinger reflektiert über die bisherigen Erfolge: „Wir haben viel bewegt, aber noch viel mehr steht an.“ Man habe respektable Fortschritte erzielt, insbesondere durch den Gemüseanbau und den Brunnen, der die Wasserversorgung sicherstellen könnte. So werden durch die Errichtung eines Brunnens keine im Voraus regelmäßigen Wassergaben mehr benötigt; doch die Installation von Solarpanelen zur Stromversorgung steht noch aus. Das Vorhaben ist entscheidend, um einen selbsttragenden Kreislauf zu schaffen, der es der Suppenküche ermöglicht, Wasser kostengünstig zu verkaufen und somit zusätzliche Mittel für andere essentielle Güter zu finanzieren.
Kinder im Fokus der Hilfe
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Kindern im Lager Yamal. Sie werden nicht nur mit Nahrungsmitteln versorgt, sondern lernen auch, wie sie aktiv zu ihrer eigenen Versorgung beitragen können. Zu den aktuellen Anpflanzungen gehören schnell wachsende Zucchini, sowie eine Vielzahl von Obstbäumen, darunter Marillen-, Apfel- und Pfirsichbäume. Die Kinder helfen beim Pflanzen und sollen durch diese Eigeninitiative lernen, wie wichtig Selbstversorgung ist.
Ein Licht im Winter
Die kalten Wintermonate bringen zusätzliche Herausforderungen mit sich. „Bei Minusgraden in den Zelten ist es nicht nur ungemütlich, sondern kann lebensgefährlich sein“, berichtet Schneilinger und betont die Dringlichkeit, die Zelte zu beheizen. Neben der Notwendigkeit für Brennholz müssen auch für über 1.000 Kinder Winterjacken und Schuhe organisiert werden. Die Fixkosten für Lebensmittel sowie die Versorgung der Binnenflüchtlinge stellen eine ständige Herausforderung dar.
Regionaler Einsatz und lokale Aufträge
Schneilinger betont zudem: „Jeder Euro kommt 1:1 in Idlib an.“ Alle benötigten Materialien werden vor Ort beschafft, was nicht nur die Transportkosten minimiert, sondern auch die lokale Wirtschaft unterstützt, die schwer getroffen ist. Handwerker und Näherinnen in der Region profitieren von Aufträgen für die Herstellung von Winterbekleidung und anderen notwendigen Gütern. Ein Schmied arbeitet beispielsweise an einem Tor für den Garten der Suppenküche, was das Gemeinschaftsgefühl und den wirtschaftlichen Anreiz fördert.
Ein langfristiges Engagement
Die Pläne von Schneilinger und ihrem Team sind weitreichend. Wenn die Wasserversorgung durch die Solarpanelen sichergestellt ist, soll ein zusätzliches Nachbarfeld gepachtet werden, um den Gemüseanbau weiter auszuweiten. Diese Initiativen zielen darauf ab, die Selbstversorgung der Geflüchteten zu fördern und ihnen eine Perspektive zu bieten. Trotz der Umstände bleibt die Bereitschaft zu helfen und mithilfe des lokalen Engagements eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, eine treibende Kraft.