In einem innovativen Forschungsprojekt namens „Digiherb“, das in Lambrechten durchgeführt wird, haben Wissenschaftler und Landwirte Drohnentechnologie eingesetzt, um die Anbauprozesse von Kümmel und Blaumohn zu optimieren. Die Drohnen, welche die Pflanzenpflege übernehmen, sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Schneiderbauer Gewürze GmbH und dem Ingenieurbüro Blickwinkel – digital service, beide aus dem Bezirk Ried. Diese Partnerschaft zielt darauf ab, landwirtschaftliche Praktiken nachhaltiger und effizienter zu gestalten.
An den Feldern der Schneiderbauer Gewürze GmbH wurden die Drohnen eingesetzt, um nicht nur die Aussaat zu überwachen, sondern auch die Entwicklung der Pflanzen zu kontrollieren und bei der Düngung sowie Unkrautbekämpfung zu helfen. Laut den Wissenschaftlern des FH-Campus Wels erweisen sich die bisherigen Ergebnisse als äußerst vielversprechend. In verschiedenen landwirtschaftlichen Bereichen hat sich bereits gezeigt, dass die Verwendung von Drohnen viele Vorteile bringt: Sie helfen, den Boden zu schonen, die Kosten zu senken und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren.
Erfolgreiche Ansätze zur Düngung
Ein wichtiger Aspekt des Projekts war das korrekte Düngen der Kümmelpflanzen. Dabei verwendete man Satellitendaten und spezielle Applikationskarten, um maßgeschneiderte Pläne zu entwickeln. Michael Treiblmeier von Blickwinkel merkte an, dass Drohnen trotz schlechter Wetterbedingungen, wie zum Beispiel Wolken, zuverlässige Daten liefern können, da sie in der Lage sind, unter solchen Bedingungen zu fliegen. Dies ist ein erhebliches Plus im Vergleich zu traditionellen Methoden.
Zudem stellte das Team fest, dass die Vorbehandlung des Mohnsaatguts für den Einsatz in der Drohne auf eine spezifische Art und Weise erfolgen musste. Das Saatgut wurde in Pillenform gebracht, was gewährleisten sollte, dass die Keimfähigkeit nicht beeinträchtigt wird. „Die händische Pillierung unserer Seeds war nicht erfolgreich, doch mit einem speziellen Mischer konnten wir die gewünschte Qualität erreichen“, erklärte Claudia Probst von der FH Oberösterreich.
Kostenersparnis und Ressourcenschonung
Ein weiteres Augenmerk lag auf der Unkrautsuche, für die verschiedene Sensoren getestet wurden. Dabei wurde ein enormes Einsparpotenzial bei Pflanzenschutzmitteln festgestellt; in einigen Fällen bis zu 80 Prozent. „Durch den Einsatz dieser Technologien konnten wir Überdüngungen verhindern und die Nährstoffversorgung der verschiedenen Feldzonen optimieren“, so Karin Schneiderbauer. Dies führte nicht nur zu einer Steigerung der Effizienz, sondern auch zu einer Verringerung des CO₂-Ausstoßes während des Anbaus.
Das Projekt hat gezeigt, wie vielversprechend der Einsatz von Drohnentechnologie in der Landwirtschaft sein kann. Das Team beabsichtigt, die vielversprechenden Ansätze auch auf andere Gewürzpflanzen wie Koriander, Leinsamen, Anis oder Fenchel auszuweiten. „Wir wollen weiterhin gemeinsam mit Blickwinkel – digital service an innovativen Lösungen arbeiten und die Traglast der Drohnen erhöhen“, fügte Stefan Schneiderbauer hinzu.
Weitere Informationen über die erzielten Fortschritte und die nächste Phase des Projekts sind in einem Bericht zu finden, wie www.meinbezirk.at berichtet.