RIED. Am 16. Oktober 2023 wird das Buch „Die Geschichte der Garnison Ried im Innkreis“ von Gerold Falch und Gerald Held vorgestellt. Dieses beeindruckende Werk umfasst 470 Seiten und enthält rund 1.400 Bilder, die die militärische Geschichte der Kaserne dokumentieren. Die beiden Autoren haben zwei Jahre in Archiven, Algemeinen und privaten Sammlungen geforscht, um eine Chronologie der Ereignisse zu erstellen, die sich in der Garnison abgespielt haben.
Ursprünglich hatten Falch und Held die Absicht, ein umfassenderes Buch über die großen Einsätze des Rieder Bataillons zu schreiben, das in der Vergangenheit tätig war. Die große Menge an Material brachte jedoch die Entscheidung, sich auf die Chronik der Garnison zu konzentrieren. Informationen zu den Kommandanten werden in einem weiteren, geplanten Werk behandelt.
Die detaillierte Recherche
Die beiden Autoren haben während ihrer Recherche nicht nur auf staatliche Archive zurückgegriffen, sondern auch Kontakt zu ehemaligen Soldaten aufgenommen. Besonders pensionierte Soldaten haben wertvolle Informationen und Fotos bereitgestellt, was den Recherchen eine persönliche Note verlieh. Gerald Held erklärte, dass sie viele Informationen „irgendwie“ erhalten haben, wobei die erzählten Geschichten oft mehrere Perspektiven aufzeigten. Beispielsweise kamen Aufklärungsbilder der U.S. Army aus Schottland und Fotomaterial von Grundwehrdienern aus dem Jahr 1958 hinzu.
Held, der bereits 2008 Informationen für einen Jubiläumsband über die Garnison sammelte, hat mit seinem Kollegen Falch eine riesige Datei angelegt, die mittlerweile fast 350.000 Dokumente umfasst. Interviews und Aufrufe in Zeitungen haben weitere wertvolle Beiträge zu der Sammlung geliefert. Die Vielzahl der aufgenommenen Geschichten zeigt die tief verwurzelte Militärtradition in Ried.
Ein Blick in die Geschichte der Garnison
Die Garnison in Ried hat eine bewegte Geschichte. Sie wurde am 23. September 1937 eröffnet, nachdem bereits 1929 erste Gespräche über den Bau angestoßen wurden. In den frühen Jahren diente die Kaserne vor allem als Unterkunft für Soldaten, die bei Übungen privat untergebracht werden mussten. Das Infanterieregiment 17 war die erste Einheit, die hier stationiert wurde, jedoch nur kurz, da die Wehrmacht bald die Kontrolle übernahm.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kaserne vorübergehend als Rehabilitationszentrum der Internationalen Flüchtlingsorganisation genutzt. 1958 übernahm das Bundesheer die Kaserne und stationierte dort das Feldjägerbataillon 13.
Benannt nach dem Staatssekretär Wilhelm Zehner, der 1938 von den Nazis ermordet wurde, spiegelt die Garnison nicht nur die militärische, sondern auch die gesellschaftliche Geschichte der Region wider. Die von Falch und Held geschriebene Chronik bietet einen tiefen Einblick in diese Vergangenheit und die Erlebnisse, die damit verbunden sind.