Ried ist bekannt für seine lebendige Gemeinschaft, und vor kurzem erlebte die Stadt einen ganz besonderen Moment: Albert Ortig, der langjährige Bürgermeister, wurde zum Ehrenbürger ernannt. Diese Auszeichnung, die bereits 2022 durch den Gemeinderat beschlossen wurde, wurde in einer festlichen Zeremonie im ausverkauften Sparkassen-Stadtsaal gefeiert. Ein voller Saal mit Freunden, Familie und politischen Weggefährten zeugte von der Wertschätzung, die Ortig in der Stadt genießt.
Überreicht wurde die Ehrenbürgerurkunde von Ortigs Nachfolger, Bürgermeister Bernhard Zwielehner, sowie von mehreren Mitgliedern des Stadtrates. In seiner Rede würdigte Zwielehner, wie Ortig über einen Zeitraum von 27 Jahren das Stadtgeschehen maßgeblich geprägt hat. Die Atmosphäre in der Halle war von einer Mischung aus Dankbarkeit, Erinnerungen und einem Hauch von Humor geprägt, vor allem während der beeindruckenden Laudatio, die von Stadtamtsdirektor Peter Eckkramer und Kulturamtsleiterin Sieglinde Frohmann gehalten wurde.
Beeindruckende politische Laufbahn
Albert Ortig, in Ried geboren, ist nicht nur als „Rekordbürgermeister“ bekannt, sondern auch für seinen unermüdlichen Einsatz für die Stadt. Alfred Frauscher, ein enger Freund und Wegbegleiter, sprach mit herzlichen Worten über Ortigs Fähigkeit, das politische Geschäft zu meistern und dabei stets charmant zu bleiben. Seine Art, die Menschen in der Stadt mit einem Lächeln und einem persönlichen Gruß zu erreichen, machte ihn zu einer beliebten Figur in Ried.
Besonders bemerkenswert ist Ortigs Hartnäckigkeit in der Politik. Trotz mancher Widerstände blieb er stets engagiert, stets bestrebt, das Beste für Ried herauszuholen. Alt-Landeshauptmann Pühringer bezeichnete ihn bei verschiedenen Gelegenheiten liebevoll als seinen „teuersten Freund“. Ein weiterer Freund, Landtagspräsident Max Hiegelsberger, hob hervor, dass Ortigs Beharrlichkeit zwar nicht immer auf Gegenliebe stieß, aber großen Respekt einbrachte.
Ein Erbe an Projekten
In seiner Amtszeit hat Albert Ortig viele bedeutende Projekte initiiert. Eines seiner ersten großen Vorhaben war die Neugestaltung der Innenstadt ab 1995, wo Plätze wie der Hauptplatz und der Stelzhamerplatz umfassend umgestaltet wurden. Ebenfalls unter seiner Ägide wurde das Rieder Jugendparlament „Cool“ gegründet, das für die Jugend in der Stadt viele Angebote schuf.
Die Verkehrsinfrastruktur wurde entscheidend verbessert; Projekte wie die Eisenbahnunterführung an der Frankenburger Straße und die Einführung eines Citybusses gehören zu den vielen Maßnahmen, die in Ortigs Amtszeit realisiert wurden. Zudem spielte der Hochwasserschutz eine wichtige Rolle, besonders nach den verheerenden Überschwemmungen des Jahres 2002. Mittlerweile sind alle Rieder Bäche für ein 100-jährliches Hochwasserereignis abgesichert.
Seine Vision für die Stadt umfasste auch den Bereich der Erneuerbaren Energien. Mit dem größten Geothermie-Fernwärmeprojekt Oberösterreichs wird seit 2012 umweltfreundliche Energie in die Haushalte und Betriebe der Stadt geliefert. Diese Innovation zeigt Ortigs Engagement für eine nachhaltige und zukunftssichere Stadtentwicklung.
Die Feier zur Ehrenbürgerwürde gipfelte in der Enthüllung eines offiziellen Bürgermeister-Porträts, das die erste Frau, Ingrid Pröller, malte. Dies unterstreicht nicht nur die Anerkennung für Ortig, sondern auch die progressive Haltung der Stadt in Bezug auf Kunst und Kultur. Ein weiteres Highlight war die musikalische Untermalung durch die „Frenzels Hofkapelle“, die zur festlichen Stimmung beitrug.
In seinen Dankesworten blickte Ortig nicht zurück auf seine Karriere, sondern schätzte vielmehr die Zusammenarbeit mit seinem Team und wünschte den künftigen Politikerinnen und Politikern in Ried eine erfolgreiche und harmonische Amtszeit. Mit klaren Worten appellierte er an die Wichtigkeit der städtischen Betriebe und deren Role in der Finanzierung von Projekten.
Albert Ortig hat durch seine 27-jährige Amtszeit nicht nur Geschichte geschrieben, sondern auch ein bedeutendes Erbe hinterlassen, das weit über seine politische Laufbahn hinausgeht. Seine Fähig- und Fertigkeiten in der Politik und sein unermüdlicher Einsatz für die Stadt werden von den Bürgern Rieds geschätzt und gefeiert. Die Ehrenbürgerfeier war daher nicht nur ein Abschied von einem geschätzten Bürgermeister, sondern auch ein Fest der gemeinsamen Errungenschaften und einer positiven Zukunft für Ried.
