Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Umweltlandesrat Stefan Kaineder haben heute in Waizenkirchen ein bedeutendes Renaturierungsprojekt am Fluss Aschach besichtigt. Dieses Ökologieprojekt, das mit Baukosten von 2 Millionen Euro veranschlagt wird, zielt darauf ab, den ursprünglichen natürlichen Verlauf des fast vollständig regulierten Flusses wiederherzustellen. Das Vorhaben folgt der kürzlich erzielten Einigung auf ein europäisches Renaturierungsgesetz, welches den Schutz von Ökosystemen als zentrale Aufgabe definiert. Gewessler betont: „Es geht um den Schutz unserer Lebensgrundlage und damit um unsere Zukunft“, und zeigt sich optimistisch, dass weitere solche Projekte in Oberösterreich realisiert werden können, wie meinbezirk.at berichtet.
Bürgermeister Fabian Grüneis erklärt, dass das Projekt nicht mit Hochwasserschutzmaßnahmen verwechselt werden sollte, da es primär auf die Ökologie abzielt. Ziel ist es, die Temperatur des Gewässers zu senken und die Lebensbedingungen für diverse Flora und Fauna zu verbessern. Die Maßnahmen beinhalten die Verlegung des Flussbettes und die Schaffung von Aulandschaften, um eine natürliche Wiederherstellung zu ermöglichen. Laut Grüneis sind die dafür benötigten Flächen größtenteils in öffentlichem Besitz, was die Umsetzung erleichtert. Allerdings gibt es auch Bedenken aus der Bevölkerung, insbesondere hinsichtlich einer möglichen Zunahme der Biberpopulation, die laut einigen Anrainern negative Folgen für die Landwirtschaft haben könnte, wie tips.at berichtet. „Es kann sein, dass sich der Biber zurückzieht, ich will nichts beschönigen, aber auch nicht schwarzmalen“, so Grüneis.
Der Prozess und die Reaktionen
Trotz der positiven ökologischen Aspekte gibt es in Waizenkirchen kritische Stimmen über die Einbindung der Anwohner in den Planungsprozess. Anwohner beklagen, dass ihre Sorgen nicht ausreichend berücksichtigt wurden und der Dialog nicht transparent war. Georg Doppler vom Verein Dammfrei äußert seine Besorgnis über die fehlende Einbeziehung der Betroffenen und fordert ein gemeinsames Miteinander bei der Planung solcher Projekte. Grüneis bleibt jedoch optimistisch, dass durch das Renaturierungsprojekt sowohl die Biodiversität gefördert als auch eine Grundlage geschaffen wird, um den Herausforderungen der Klimakrise besser zu begegnen.
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