In den letzten Tagen hat das extrem schlechte Wetter in Mitteleuropa zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen und Vorbereitungen auf drohende Hochwassersituationen geführt. Besonders betroffen sind die Regionen in Österreich, Tschechien und Polen, wo der anhaltende Regen die Wasserstände an den Flüssen ansteigen lässt. Dies hat Notfallkräfte in Alarmbereitschaft versetzt und zur Errichtung von Hochwasserschutzmaßnahmen geführt.
In Österreich, insbesondere im Bereich um die Landeshauptstadt Wien, haben die Wetterbedingungen die Einsatzkräfte gezwungen, rund 160 Mal auszurücken. Die Behörden erwarten ein Hochwasser an der Donau, wie es normalerweise nur alle 30 Jahre vorkommt. Bereits jetzt steigen die Pegelstände an mehreren Gewässern, und man bereitet sich auf ein potenzielles 100-jähriges Hochwasser am Kamp vor, einem Nebenfluss der Donau. Einige Häuser wurden bereits vorsorglich geräumt, und die Katastrophenhilfe ist im Einsatz, um ein Umspannwerk in Langenlois zu schützen.
Extreme Wetterlage in Tschechien
Die Lage in Tschechien ist ähnlich angespannt. Heftige Schauer führten dazu, dass in einigen Gegenden das Wasser die Straßen und Häuser überflutete. Besonders dramatisch ist die Situation im Dorf Mikulovice nahe der polnischen Grenze, wo die Feuerwehr den Anwohnern empfohlen hat, sich in einem sicheren Ort wie einer Turnhalle aufzuhalten. Trotz der Gefahren haben viele Bewohner diese Option bisher nicht genutzt. Die Rettungskräfte in der Region sind rund um die Uhr im Einsatz, um die Bevölkerung zu schützen.
Die Erhöhung der Flusspegel hat die tschechischen Behörden dazu gezwungen, die dritte Hochwasser-Alarmstufe auszulösen. An über 20 Flüssen und Bächen sind die Gefahrenstufen erreicht. In Regionen wie Budweis errichteten Feuerwehrleute Hochwasserschutzwände und luden Sandsäcke, um mögliche Überflutungen abzuwenden.
Die Situation in Polen
Große Schwierigkeiten haben ebenfalls die polnischen Bewohner, wo der Fluss Biala Glucholaska über die Ufer trat und in dem Dorf Glucholazy 400 Menschen evakuiert werden mussten. Den Berichten zufolge sind Hunderte Feuerwehrleute und Polizisten im Einsatz, um den Anwohnern zu helfen. Auch hier wird mit weiter steigendem Wasser gerechnet, und es sind bereits über 35 Messstationen in Alarmbereitschaft. Starke Regenfälle zwischen 50 und 110 Litern pro Quadratmeter seit Freitag haben die Situation weiter verschärft.
Im Osten Deutschlands, insbesondere in Sachsen, sind die Pegel der Elbe ebenfalls auf dem Vormarsch. Es wird erwartet, dass die Alarmstufen aufgrund des stetigen Anstiegs der Wasserstände schon bald erreicht werden. Besonders in Dresden stehen die Abrissarbeiten an der eingestürzten Carolabrücke im Fokus. Feuerwehrsprecher Michael Klahre betont die Dringlichkeit dieser Arbeiten, da der Wasserstand die Möglichkeit der Arbeiten in der betroffenen Region schnell gefährden könnte.
Die Bundeswehr hat Unterstützung angeboten, indem sie Bergepanzer zur Verfügung stellte, um die Räumungsarbeiten zu erleichtern. Klahre bemerkte, dass der nasse Boden eine Herausforderung für die Technik darstellt und betonte die Bedeutung der Unterstützung durch die Militärkräfte.
Während der Wetterdienst in Deutschland Entspannung für den Samstagmorgen prognostiziert, bleibt die Lage in Tschechien und Polen weiterhin angespannt. Die Meteorologen warnen, dass die Regenfälle auch am Sonntag wieder einsetzen könnten, was die Arbeit der Einsatzkräfte zusätzlich erschwert.
In Bayern ist die Situation ebenfalls kritisch, wo zahlreiche Überflutungen bereits gemeldet wurden. Der Deutsche Wetterdienst hat Unwetterwarnungen ausgesprochen, da die Pegel in den bayerischen Flüssen gefährlich ansteigen. Insbesondere in der Region der Oberpfalz und in den östlichen Alpen wird mit weiteren Überflutungen gerechnet. Während die Niederschläge zunächst zurückgehen sollen, bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den nächsten Tagen entwickeln wird, insbesondere mit der bevorstehenden Rückkehr von Regen in den prognostizierten Wettervorhersagen.