In Mauthausen bereitet das Land Oberösterreich eine duale Strategie vor, während der Bau einer neuen Donaubrücke in die Länge gezogen wird. Die geplante Infrastrukturmaßnahme stößt dank verschiedener Beschwerden auf Verzögerungen. Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), die für den Neubau erforderlich ist, hat den ersten Schritt erfolgreich gemeistert, jedoch liegt das Verfahren nun beim Bundesverwaltungsgericht, was bedeutet, dass ein Baubeginn noch in den Sternen steht.
Der Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner, Straßenbau-Direktor Martin Pöcheim und Projektleiterin Tina Christenberger informierten die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand. Sollte das Gericht Nachkartierungen anordnen, kann dies einen massiven Verzug von bis zu anderthalb Jahren zur Folge haben. Ein Neubau könnte unter diesen Umständen nicht mehr fristgerecht realisiert werden.
Vorbereitung auf ungewisse Zeiten
Um sicherzustellen, dass die bestehende Brücke in einem sicheren Zustand bleibt, wurde der Austausch des Tragwerks vorbereitet. Dieser Schritt wird als Notfalloption gesehen und soll sicherstellen, dass man auch im Falle einer weiteren Verzögerung beim Neubau handlungsfähig bleibt. Die entsprechenden Anträge für diese Maßnahme wurden schon Mitte Oktober eingereicht.
"Wir können mit dem Austausch der bestehenden Brücke nicht auf unbestimmte Zeit warten. Sollte es im Verfahren zu weiteren Verzögerungen kommen, könnte es notwendig werden, das bestehende Tragwerk auszutauschen, bevor die neue Brücke fertiggestellt ist. Dieses Szenario wird derzeit intensiv vorbereitet," erklärte Martin Pöcheim.
Eine der Herausforderungen beim Austausch des Tragwerks der aktuellen Brücke ist die notwendige Totalsperre der Straßenverbindung, die im Sommer 2028 stattfinden würde. Dies bedeutet, dass Pendler und Gütertransporte bedeutende Umwege in Kauf nehmen müssen. Auf den Straßen könnten Umleitungen von bis zu 75 Kilometern entstehen, was den täglichen CO2-Ausstoß erheblich erhöhen würde. Laut den Verantwortlichen wird die tägliche Fahrzeit im entsprechenden Gebiet um etwa 8.500 Stunden ansteigen, was für den Schwerverkehr sogar einen Zeitverlust von rund 900 Stunden täglich bedeutet.
"Wir verfolgen konsequent den Neubau der Brücke. Das ist unser Plan A. Wir werden uns mit unserem dualen Szenario aber auf alle Eventualitäten vorbereiten. Fest steht, dass die Uhr unaufhaltsam tickt," betonte Steinkellner. "Falls die Verzögerungen weitergehen sollten, müssen wir den Einbau eines neuen Tragwerks forcieren und auf Plan B umschwenken."
Die Furcht vor einem "Worst-Case-Szenario" bei der Donaubrücke Mauthausen ist spürbar. Die Verantwortlichen setzen alles daran, sowohl den Neubau als auch den Tragwerkstausch so effizient wie möglich zu gestalten.Die Hintergründe zu diesen Änderungen sind im Artikel von www.meinbezirk.at nachzulesen.
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