Im Landtag Oberösterreich kam es zu einer brisanten Diskussion über die Kontrolle von Jagdkarten, angestoßen durch die Fragen von Anne-Sophie Bauer, Sicherheitssprecherin der Grünen. Dabei steht die Sicherheit im Fokus: Wer eine Jagdkarte beantragt, muss nicht nur körperlich und geistig geeignet sein, sondern auch keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellen. Die Zusicherung dieser Kriterien obliegt dem Landesjägermeister und dem Landesjagdverband, die vergangene Vorstrafen und bestehende Waffenverbote von Antragstellern überprüfen.
Ein aktueller Fall, der das System ins Licht der Öffentlichkeit rückte, ist der mutmaßliche Doppelmörder Roland D. Seine Jagdkarte war ihm vor zehn Jahren aufgrund eines tierschutzrechtlichen Vergehens zeitweise entzogen worden. Trotz mehrerer Anzeigen in den letzten Jahren, die ausschließlich illegale Fütterungen betrafen, blieb eine endgültige Entscheidung über seine Jagderlaubnis aus. Dies wirft Fragen über die Effektivität der Kontrollen auf, in einer Zeit, in der der Schutz der Allgemeinheit oberste Priorität haben sollte.
Lücken im System aufgedeckt
Ein zentraler Kritikpunkt von Landesrätin Michaela Langer-Weninger ist das Fehlen eines einheitlichen Registers für Verwaltungsstrafen. Aktuell hat jede Behörde ihre eigene Handhabung, was bedeutet, dass bei Strafverfahren in einem anderen Bezirk die lokalen Stellen keine Informationen über etwaige Strafen hätten, wenn beispielsweise ein Jagdschein in einem anderen Bezirk beantragt wird. Langer-Weninger plädiert daher für ein österreichweites Verwaltungsvorstrafenregister, um mehr Transparenz bei der Ausstellung von Jagdkarten zu gewährleisten und um sicherzustellen, dass diese Verantwortung nicht nur nachweislich, sondern auch nachvollziehbar gestaltet wird.
Das Problem könnte schwerwiegende Folgen haben, wenn durch mangelhafte Kommunikation zwischen den Behörden potenziell unsichere Personen eine Jagdkarte erhalten. Langer-Weninger macht deutlich, dass die Schaffung eines solchen Registers nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch zur Vereinfachung von Verwaltungsabläufen dringend notwendig ist.
Mit solchen reformatorischen Ansätzen könnte die Jagdkartenvergabe in Oberösterreich zukunftssicherer gestaltet werden. Der öffentliche Diskurs über diese Thematik könnte sich als zunehmend wichtig erweisen, insbesondere wenn man den Anteil der Jagd am kulturellen Erbe und der Naturnutzung betrachtet. Eine umfassende Betrachtung der letzten Äußerungen und Informationen zu der Diskussion kann auf www.nachrichten.at nachgelesen werden.