In der Region Perg sind die Ausbildungsplätze in der Lehre derzeit heiß begehrt. Fast 1.100 Lehrlinge werden hier in einer Vielzahl von Berufen ausgebildet, das Angebot umfasst bemerkenswerte 120 Lehrberufe. Dies wurde im Rahmen der bevorstehenden LehrlingsRundSchau bekanntgegeben, die Ende September erscheint. Die Wirtschaftskammer-Bezirksobfrau Eveline Grabmann betont die Dringlichkeit, die Lehre als attraktive Karriereoption zu fördern, um dem Fachkräftemangel entgegentreten zu können. Ein wesentlicher Aspekt hierfür ist die frühzeitige Ansprache junger Menschen über Berufswege.
In der Region beginnt rund die Hälfte der Jugendlichen eine Lehre, was zeigt, dass die praktische Ausbildung bei der Jugend sehr beliebt ist. Grabmann hebt hervor, dass es jedoch eine große Herausforderung ist, insbesondere junge Frauen für technische und handwerkliche Berufe zu gewinnen. „Zwei von drei Lehrlingen sind Burschen“, erklärt sie und fordert die Betriebe auf, sich in ihren Orten besser sichtbar zu machen. Viele junge Menschen wissen oft nicht, welche Ausbildungsmöglichkeiten direkt vor ihrer Haustür vorhanden sind. Dies führt dazu, dass fast die Hälfte der Lehrlinge in Nachbarbezirke pendeln.
Frühe Ansprache durch Initiativen
Die gezielte Ansprache junger Menschen ist notwendig, um das Interesse an einer Lehre zu wecken. Eine interessante Initiative ist „Kinder erleben Technik“ (KET), die bereits im Kindergarten erste Einblicke in technische Berufe bietet. Grabmann macht darauf aufmerksam, dass auch die Eltern als entscheidende Ratgeber für die Berufswahl intensiver informiert werden sollten, um das Potential von Lehrberufen zu verdeutlichen.
Aktuell suchen vor allem Betriebe im Handel sowie in den Metall- und Elektroberufen Lehrlinge. Stefan Gringinger, Leiter des AMS Perg, hebt das breite Angebot an Lehrstellen im Bezirk hervor. Gleichzeitig betont er, dass die Qualität der Lehrausbildung sowie die beruflichen Aufstiegschancen häufig unterschätzt werden. Klein- und Mittelbetriebe investieren viel in die Ausbildung ihrer Lehrlinge und zeigen damit ihr Engagement.
Berufsgruppen mit Zukunft
Ein besonders großes Anliegen sieht die Wirtschaftskammer in der Förderung von Handwerksberufen, die in Zukunft einen signifikanten Mangel erfahren könnten. Die Gastronomie steht vor speziellen Herausforderungen, insbesondere durch veränderte Konsumgewohnheiten und Öffnungszeiten, die die Lehrlingsausbildung beeinflussen. Zudem wird der Handel zunehmend besorgt, da zu wenige Jugendliche nach einem Ausbildungsplatz suchen.
Grabmann möchte die öffentliche Wahrnehmung von Lehrberufen verbessern. „Wir müssen die Bedeutung der Arbeit und der Lehrberufe positiver darstellen“, sagt sie. Junge Menschen sollen erkennen, dass Arbeit nicht nur eine Pflicht, sondern eine Chance für persönliche Entwicklung und Selbstverwirklichung ist. Indem wir als Gesellschaft Lehre und Arbeit in einem positiven Licht präsentieren, können wir mehr Jugendliche für eine berufliche Ausbildung gewinnen.
Aktuell sind im Bezirk Perg rund 115 Lehrstellen ausgeschrieben, die nur darauf warten, von engagierten jungen Menschen besetzt zu werden. Die Wirtschaftskammer und lokale Betriebe arbeiten hart daran, den Lehrberuf attraktiv zu gestalten und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wie www.meinbezirk.at berichtet, bleibt abzuwarten, wie diese Anstrengungen in den kommenden Monaten Früchte tragen werden.