Im Bezirk Perg wird ein wichtiger Schritt unternommen, um das oft tabuisierte Thema Sterben, Tod und Trauer offener zu besprechen. Das Rote Kreuz hat in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Hospiz OÖ den Projekttag mit dem Titel „Hospiz macht Schule“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen einen respektvollen und persönlichen Umgang mit diesen Themen zu ermöglichen und ihnen zu zeigen, dass der Tod ein Teil des Lebens ist.
An diesem besonderen Projekttag sind Schüler dazu eingeladen, sich auf altersgerechte Weise mit diesen sensiblen Themen auseinanderzusetzen. Es geht darum, den jungen Menschen zu vermitteln, wie sie trauernden Personen helfen können und wie wichtig es ist, eigene schmerzvolle Erlebnisse, wie Trauerfälle oder Abschiede, gut verarbeiten zu können. Workshops und ein themenbezogener Lehrausgang ergänzen die theoretischen Inhalte und schaffen so eine praktische Lernerfahrung.
Kostenloses Bildungsangebot für Schulen
Das Angebot ist besonders: Schulklassen ab der 3. Klasse Volksschule können den Projekttag kostenlos buchen. Die speziell geschulten Mitarbeiter des Roten Kreuzes gestalten die Inhalte so, dass sie für die Altersgruppe geeignet sind. Ein solches Beispiel gab es im Frühling, als eine Klasse des BORG Perg diesen Tag in Anspruch nahm und dadurch einen einprägsamen Erlebnis- und Lerntag erlebte.
Im Rahmen von „Hospiz macht Schule“ besuchten die Schüler das Bestattungsunternehmen Knoll in Perg. Dort erhielten sie von Herrn Knoll, dem Inhaber, empathische Einblicke in die verschiedenen Traditionen und Bräuche rund um den Abschied. Gespräche über Arten von Bestattungen, die Gestaltung von Trauerdrucksachen und bleibenden Erinnerungsstücken an Verstorbene gehörten ebenso zu den Themen wie der Besuch der Aufbahrungshalle.
„Wir möchten die Lehrkräfte dazu ermutigen, ihren Schülerinnen und Schülern die Chance zu geben, ihr Bewusstsein für das Thema Hospiz zu schärfen“, erklärt Adelheid Schützeneder, die Hospizkoordinatorin des Roten Kreuzes im Bezirk Perg. Diese Initiative ist nicht nur wichtig für die Schüler, sondern bietet auch Lehrkräften die Möglichkeit, einen offenen Dialog über diese oft vermiedenen Themen zu fördern.
„Hospiz macht Schule“ ist ein bedeutender Schritt, um die Begegnung mit dem Tod und die Trauerarbeit in unser gesellschaftliches Bewusstsein zu integrieren. Der Projekttag leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass junge Menschen lernen, Mitgefühl zu entwickeln und ihre eigene Trauer zu verstehen. Indem die nächste Generation aufgeklärt wird, können schmerzhafte Erfahrungen des Verlusts in einem sichereren und unterstützenden Rahmen bearbeitet werden.