LINZ. In Linz wird nicht nur medizinisch geholfen, sondern auch das Leben von Kindern aus Krisengebieten grundlegend verändert. In den letzten Jahren haben die Kliniken der Oberösterreichischen Gesundheitsholding und das Land Oberösterreich eine beachtliche humanitäre Arbeit geleistet. Seit 2019 wurden über 100 Personen, insbesondere kranke und verletzte Kinder, vermittelt und behandelt. Im aktuellen Jahr 2024 erhielten bereits 24 Kinder eine medizinische Versorgung im Kepler Universitätsklinikum (KUK) in Linz.
Medizinische Rettung für Aulona
Ein besonders berührender Fall ist die achtjährige Aulona, die aufgrund eines angeborenen Herzfehlers ins Kepler Universitätsklinikum gebracht wurde. Ihre medizinische Geschichte begann in ihrer Heimat, dem Kosovo, wo ein italienischer Arzt eine erste Operation durchführte. Leider blieb dieser Eingriff ohne den erhofften Erfolg. Aulonas Zustand verschlechterte sich: Sie litten unter starker Blässe, Schwäche und war in Gefahr, immer wieder in Ohnmacht zu fallen – eine kritische Situation, die auf eine Herzklappenentzündung zurückzuführen war.
Helfende Hände aus Linz
Durch die Initiative der „Allianz für Kinder“ konnte Aulona schließlich in Linz behandelt werden. Das Team des KUK setzte alles daran, den Herzfehler zu korrigieren, die Engstelle zu beseitigen und die beschädigte Aortenklappe durch eine biologisch kompatible zu ersetzen. Dieser Eingriff, eine komplexe Herzoperation, war in ihrer Heimat nicht möglich. Ein Versäumnis dieser Art hätte Aulona möglicherweise das Leben gekostet. Nach einem dreiwöchigen Aufenthalt im KUK kehrte sie jetzt wieder nach Hause zurück und wird mit Antibiotika weiter behandelt. Mit dieser Hilfe gibt es nun Hoffnung auf ein gesundes Leben für das Mädchen.
Engagement und Dankbarkeit in der medizinischen Gemeinschaft
Gerald Tulzer, der Leiter der Kinderkardiologie am Kepler Universitätsklinikum, hebt hervor, wie wichtig solche Fälle für das gesamte Team sind: „Es berührt uns, direkt sehen zu können, wie wir todkranken Kindern hier in Linz ein neues Leben ermöglichen können. Die Dankbarkeit der Familien ist überwältigend.“ Diese Sichtweise ist charakteristisch für die vielen medizinischen Fachkräfte, die sich in ihrer Freizeit freiwillig engagieren und dabei oft Sonderurlaub für humanitäre Einsätze nehmen.
Humanitäre Hilfsaktionen im Fokus
Das Hauptaugenmerk dieser humanitären Projekte liegt auf Kindern und Jugendlichen, die in ihren Heimatländern keine angemessene medizinische Versorgung erhalten. Die Behandlungen sind in der Regel auf Herzerkrankungen, aber auch auf andere gravierende Gesundheitsprobleme wie Gaumen- und Lippenspalten oder Fehlbildungen an den Extremitäten spezialisiert. Der Großteil dieser engagierten Hilfe kommt über den Verein „Allianz für Kinder“, aber auch durch Einzelprojekte wie „Help North Iraq“. Die Patienten stammen aus Ländern wie dem Irak, Kosovo, Albanien und weiteren. Die medizinische Versorgung erfolgt in Einrichtungen wie dem Kepler Universitätsklinikum und dem Salzkammergut Klinikum.
Kinder im Schatten des Krieges
Seit 2019 wurden etwa 2 Millionen Euro in die medizinische Versorgung von kranken und verletzten Kindern investiert. Diese Zahl umfasst nicht die Behandlung ukrainischer Kriegsflüchtlinge, welche durch das Innenministerium organisiert wird. „Kinder sind besonders betroffen von kriegerischen Auseinandersetzungen. In unseren Kliniken können wir ihnen mit einfühlsamer Spitzenmedizin helfen“, so Christine Haberlander, die stellvertretende Gesundheits-Landesrätin.
Eine nachhaltige Hoffnung für die Zukunft
Der Einsatz der Mitarbeiter im Kepler Universitätsklinikum und in anderen medizinischen Einrichtungen Oberösterreichs zeigt, wie wichtig und notwendig solche Hilfsaktionen sind. Die Geschichte von Aulona ist nicht nur ein Einzelfall, sondern spiegelt die allgemeine Situation von Kindern aus Krisengebieten wider, die dringend Unterstützung benötigen. Durch humanitäre Hilfe werden nicht nur lebensrettende Operationen durchgeführt, sondern es werden auch Hoffnung und Perspektiven für eine bessere Zukunft gegeben.