Der Vertrauensindex der Österreichischen Gesellschaft für Marketing (OGM) und der Austrian Press Agentur (APA) zeigt bemerkenswerte Veränderungen im Vertrauen der Österreicherinnen und Österreicher zu ihren Institutionen. Diese jährliche Erhebung wird seit zwei Jahrzehnten durchgeführt und wurde am Freitag, dem 1. November, veröffentlicht. Der Index basiert auf einer Auswertung von 1.068 Online-Interviews, bei denen wahlberechtigte Bürger ab 16 Jahren befragt wurden, um eine repräsentative Meinung zu erhalten.
Ein zentraler Aspekt des Vertrauensindex ist die standardisierte Fragestellung zu Vertrauen in verschiedene Institutionen, die jeweils mit positiven oder negativen Vertrauenspunkten bewertet werden. Der jüngste Bericht belegt, dass ein ermutigender Anstieg des Vertrauens in die meisten Institutionen erkennbar ist. Dieser Anstieg ist besonders bedeutend, nachdem das Vertrauen während der Covid-19-Pandemie stark gelitten hat und auf einen Tiefpunkt gesunken war.
Wesentliche Veränderungen im Vertrauen
Der stärkste Zuwachs im Vertrauen wurde dem österreichischen Bundesheer zuteil, das mit 67 Punkten nicht nur den ersten Platz einnimmt, sondern auch einen beeindruckenden Anstieg von 16 Punkten im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen kann. Laut Wolfgang Bachmayer, Gründer und Geschäftsführer von OGM, ist dieser Vertrauenszuwachs ein Ergebnis der Krisen, Naturkatastrophen und Kriege in den letzten Jahren, die den Menschen ein Gefühl der Abhängigkeit vom Heer vermittelt haben.
Besonders interessant ist die Kehrtwende beim Vertrauen in das Parlament. Während es im Vorjahr noch im Vertrauensminus war, hat es in der aktuellen Erhebung mit 10 Punkten im Plus 14 Punkte gewonnen. Diese Veränderung wird auch hier als Teil der allgemeinen Erholung des Vertrauens nach den schweren Zeiten während der Pandemie angesehen.
Jedoch gibt es auch Institutionen, die an Vertrauen verloren haben. Bundespräsident Alexander van der Bellen verzeichnete einen Rückgang von 6 Punkten, während Schulen um 5 Punkte und die Österreichische Gesundheitskassa um 7 Punkte ihres Vertrauens einbüßten. Den schlechtesten Wert erzielen die sozialen Medien mit einem Minus von 69 Punkten, was eine Zurückhaltung der Bevölkerung hinsichtlich deren Glaubwürdigkeit unterstreicht.
Insgesamt zeigt der Bericht, dass trotz gewisser Rückgänge, das Vertrauen in die Institutionen des Landes insgesamt wieder auf einem positiven Kurs ist und es eine allgemeine Tendenz zur Stabilisierung gibt. Für weitere Informationen zu diesem Thema bietet der Bericht von www.meinbezirk.at umfassende Einblicke in die aktuelle Vertrauenslage in Österreich.