LINZ. Die 18-jährige Uliana Malanyak aus Linz hat bei der diesjährigen Europäischen Informatik Olympiade für Mädchen (EGOI) die Goldmedaille gewonnen – ein bedeutender Erfolg, der nicht nur ihre Bildungslaufbahn krönt, sondern auch als Inspiration für viele junge Frauen dienen kann, die eine Karriere in der Informatik anstreben. An einem Ort, der von den Herausforderungen des Verkaufs über Technologie geprägt ist, zeigt Ulianas Erfolg, dass auch Mädchen im technologischen Bereich erfolgreich sein können.
Der Weg zur Goldmedaille
Uliana, die in der Ukraine geboren wurde, ist Schülerin am Europagymnasium Auhof und hat vor kurzem ihr International Baccalaureate Diploma abgeschlossen. Sie hat an der EGOI teilgenommen, die vom 21. bis 27. Juli in Veldhoven, Niederlande, stattfand. Bei dieser hochrenommierten Veranstaltung mussten 194 Teilnehmerinnen aus 57 Ländern komplexe algorithmische Probleme lösen. Die Wettkämpferinnen wurden auf ihre analytischen Fähigkeiten getestet, wobei Uliana auf dem 12. Platz landete, um sich in letzter Minute die Goldmedaille zu sichern. Ihr Erfolg kam, nachdem sie während des Wettbewerbs, der aus acht Aufgaben bestand, eine ziemlich schwierige und unkonventionelle Problematik löste.
Herausforderungen und Erfolge
Für Uliana stellten die Aufgaben eine echte Herausforderung dar – wie sie selbst sagte, hätten viele Informatik-Lehrer Probleme damit, diese Lösungen zu finden. „Ungefähr 15 Minuten vor dem Ende habe ich bei der sehr unkonventionellen Aufgabe nach langem Experimentieren und Probieren plötzlich die Lösung gefunden. Das hat sich wie ein Comeback angefühlt“, fasst die 18-Jährige ihre Erfahrung zusammen. Dies war bereits ihre dritte Teilnahme an der EGOI. Im Jahr 2022 errang sie für die Ukraine eine Bronze- und 2023 für Österreich eine Silbermedaille. Der Wettbewerb hat ihr nicht nur technische Fähigkeiten vermittelt, sondern auch ermöglicht, Freundschaften mit anderen Teilnehmerinnen aus aller Welt zu schließen.
Flucht und neuer Beginn
Die Herausforderungen für Uliana endeten jedoch nicht mit dem Wettbewerb. 2022 musste sie aufgrund des Krieges in der Ukraine ihre Heimatstadt Chmelnyzkyj verlassen und fand Zuflucht in der Linz International School Auhof, wo sie ihre STEM-Fähigkeiten weiterverfolgen konnte. Ihre neue Schule hat ihr nicht nur die Möglichkeit geboten, ihre Ausbildung fortzusetzen, sondern auch ihre Begabung in der Informatik zu fördern. Der Präsident der Österreichischen Computer Gesellschaft, Wilfried Seyruck, sowie Sok-Kheng Taing von Dynatrace besuchten Uliana, um ihr zur Goldmedaille zu gratulieren und die Bedeutung ihrer Erfolge zu herauszustellen.
Ein Lichtblick für die Zukunft
Der Erfolg von Uliana Malanyak hat eine übergreifende Bedeutung für das Bild von Frauen in der Technologiebranche. „Noch immer ist die IT männerdominiert. Deshalb brauchen wir Vorbilder wie Uliana, die zeigen, dass Frauen technisch begabt sind und Freude an der Technik haben“, erklärt Taing. Ihr Erfolg könnte dazu beitragen, dass mehr Mädchen und junge Frauen den Mut finden, eine Ausbildung im Informatikbereich zu beginnen – ein Schritt, der dringend erforderlich erscheint, um den Genderunterschied in der Branche zu verringern.
Motivation für die nächste Generation
Uliana wird im Herbst Informatik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) studieren, eine der renommiertesten Universitäten weltweit. Ihr Weg und ihre Erfolge könnten sowohl in Österreich als auch international als Inspiration dienen, um das Interesse junger Frauen an technischen Berufen zu wecken. Es bleibt zu hoffen, dass der Trend der Diversität in der Informatik ansteigt und mehr Mädchen den Weg in diese faszinierende und zukunftsweisende Branche finden.
