ENNS/LINZ-LAND. Der Huchen, weithin bekannt als „Donaulachs“, stellt nicht nur eine der größten Fischarten der Donau dar, sondern zieht auch die Aufmerksamkeit von Fischliebhabern und Naturschützern gleichermaßen auf sich. Mit einer Länge von bis zu 150 Zentimetern und einem Gewicht von über 30 Kilogramm, gehört dieser eindrucksvolle Raubfisch zu den beeindruckendsten Vertretern seiner Art in Österreich. Doch seine Existenz ist bedroht: Der Lebensraum des Huchens wurde durch infrastrukturelle Änderungen, insbesondere durch Staudämme und Kraftwerke, wesentlich beeinträchtigt.
In den vergangenen Jahren hat sich die Situation des Huchens dramatisch verändert. Früher zog der Huchen bei Laichzeiten, die im Frühling stattfinden, zu speziell ausgehobenen Laichplätzen, in denen Weibchen ihre Eier ablegten. Diese Gruben benötigten immense Mengen an Kies, denn die Elternfische schaufeln dafür bis zu 1,2 Tonnen Material aus dem Flussbett heraus. Jedoch haben die zahlreichen Stauwerke auf seinem Weg die Fortpflanzung dieser Art stark behindert, was zu einem dramatischen Rückgang der Bestände geführt hat.
Herausforderungen und Lösungen
Zusätzlich zur Habitatzerstörung durch die Bauwerke hat die Intensivierung der Schifffahrt, insbesondere durch den erhöhten Freizeitverkehr, neue Probleme geschaffen. Die dadurch verursachten Wellen und Strömungen beeinträchtigen die Lebensbedingungen in den Flussregionen, was insbesondere Junge Fische und schottergebundene Arten betrifft, die für ihr Überleben auf bestimmte Lebensbedingungen angewiesen sind.
Um den Herausforderungen, denen der Huchen gegenübersteht, entgegenzuwirken, wurden an der Donau und der Enns spezielle Fischwanderhilfen eingerichtet. Diese Maßnahmen ermöglichen es den Fischen, sicher zwischen den Stauräumen zu navigieren. So wurde beispielsweise im Jahr 2015 eine neue Turbine im Hilfswehr Enns installiert, die auch mit einer Fischwanderhilfe kombiniert wurde. In der Folge wurden auch die anderen Ennskraftwerke für Fische zugänglich gemacht, was eine signifikante Verbesserung der Wandermöglichkeiten für den Huchen darstellt. Die Beseitigung von zwei Sohlschwellen in der Restwasserstrecke der Enns in den Jahren 2020 und 2021 stellt einen weiteren wichtigen Schritt dar.
Allerdings bleibt der Aufstieg oberhalb des Ennskraftwerks in Garsten problematisch, da es den dortigen Kraftwerken an entsprechenden Wanderhilfen mangelt. Die geographischen Gegebenheiten und die damit verbundene große Fallhöhe machen die Schaffung solcher Aufstiegshilfen äußerst schwierig. Dies bedeutet, dass die Verbreitung des Huchens weiterhin eingeschränkt ist, was besorgniserregend für die Zukunft dieser beeindruckenden Spezies ist.
Die Rückkehr des Donaulachses könnte also viele positive Auswirkungen auf die nicht nur die Fischpopulationen, sondern auch auf das gesamte Ökosystem der Donau haben. Es bleibt zu hoffen, dass die anhaltenden Bemühungen um die Verbesserung der Lebensräume und die Zugänglichkeit der Laichplätze auch langfristig Früchte tragen werden. Der Erhalt dieser einzigartigen Art ist nicht nur für die Biodiversität, sondern auch für die Natur und die Umwelt von zentraler Bedeutung.