In Linz wird am Dienstag, den 19. November, eine Kundgebung stattfinden, die von den Gewerkschaften GPA und vida organisiert wurde. Der Anlass ist das Scheitern der zweiten Gesprächsrunde in den Kollektivvertragsverhandlungen für die Sozialwirtschaft. Diese Demonstration beginnt um 13 Uhr an der Promenade, die für den Verkehr gesperrt sein wird. Rund 130.000 Beschäftigte im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich in Österreich sind von den Verhandlungen betroffen.
Die Gewerkschaften fordern eine Lohnerhöhung von 6,1 Prozent sowie bessere Arbeitsbedingungen, während die Arbeitgeber lediglich 3,53 Prozent anbieten – was in etwa der Inflation entspricht. Eva Scherz, eine Verhandlerin der Gewerkschaft GPA, äußerte sich zu den bestehenden Anforderungen: „Hochprofessionelle Arbeit in Pflege, Betreuung, Gesundheits- und Sozialleistungen ist mehr wert, als derzeit bezahlt wird. Ein Verweilen auf dem bisherigen Niveau zeigt nicht die Wertschätzung, die sich die Kolleginnen und Kollegen verdienen“.
Auftakt der Protestaktionen
Vor der Kundgebung in Linz fanden bereits in Wien ähnliche Protestaktionen statt. Diese Demonstrationen sind Ausdruck der Stimmung unter den Arbeitnehmern, die sich für eine gerechtere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen einsetzen. „Profis verdienen mehr“, riefen die Demonstranten und zeigten sich entschlossen, Veränderungen herbeizuführen. Andreas Stangl, Landesvorsitzender des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, betonte: „Dass man die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern muss, ist unbestritten, mehr Leute werde ich nur bekommen, wenn ich mehr bezahle“.
Yvonne Hochsteiner, Geschäftsführerin der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ), wies auf den begrenzten Spielraum hin, den die Arbeitgeber anbieten: „Wir sind punktuell gesprächsbereit, müssen jedoch im Rahmen von realistischen Möglichkeiten bleiben.“ Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 25. November geplant, und der neue Kollektivvertrag soll ab dem 1. Jänner 2025 gelten. Der Druck auf die Arbeitgeber wächst, und die Demonstranten machen deutlich, dass ihre Arbeit wertgeschätzt werden muss.
Mit diesen Protestaktionen wollen die Gewerkschaften die Arbeitgeber dazu bewegen, über die Inflation hinauszugehen und den Beschäftigten in der Sozialwirtschaft die Anerkennung zu schenken, die sie verdienen. Es bleibt abzuwarten, ob die 6,1 Prozent, die gefordert werden, auch Tatsachen werden oder wie die Verhandlungen weiter verlaufen.
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