LINZ. Am Linzer Hauptplatz erstrahlt gegenwärtig ein imposanter Gerüstturm. Dieser Turm ist nicht bloß ein Hausgerüst, sondern eine künstlerische Vorwegnahme des Ars Electronica Festivals, das vom 3. bis 8. September an mehreren Locations in Linz stattfindet. Das Festival zieht jährlich zahlreiche Kunst- und Technikbegeisterte an und bietet eine Plattform für kreative Ideen und innovative Projekte.
Im Zuge des Festivals wird auch die Kunstuniversität Linz stark vertreten sein. Besonders im Fokus steht die Campusausstellung, die heuer unter dem Titel „Lynkeus Traum“ präsentiert wird. Der Name „Lynkeus“ stammt aus der griechischen Mythologie und bedeutet „Luchsäugiger“. Diese mythologische Figur ist bekannt dafür, tief ins Erdinnere und in die Unterwelt schauen zu können, was bei vielen Fragen nach Wahrnehmung und Einsicht relevant ist.
Der Lynkeus Turm: Kunst und Reflexion
Die aufstrebenden Architekten Paul Eis und Maximilian Meindl haben den Lynkeus Turm konzipiert, der den Hauptplatz aus einer neuen Perspektive beleuchtet. Die Idee, einen Turm zu errichten, verfolgt die beiden Studenten bereits seit zwei Jahren. Anders als man es von traditionellen Türmen kennt, soll dieser Turm nicht Macht oder Kontrolle symbolisieren. Stattdessen dient er als Anstoß zur kritischen Selbstreflexion. Die Idee ist, den Besuchern Fragen auf den Weg zu geben: „Wie sehen wir? Wer sieht für uns und beeinflusst unsere Wahrnehmung? Was wollen wir sehen?“
Ein wichtiges Ereignis des Festivals wird auch die Ausstellung „NOUS“ sein, die anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens des Departments Interface Cultures in der Post City präsentiert wird. Diese Aufführung zielt darauf ab, Schnittstellen zwischen Kunst, Technologie und Gesellschaft zu beleuchten und neu zu interpretieren.
Das Festivalsgehabe umfasst darüber hinaus zahlreiche kulturelle Aktivitäten. Am 3. September wird der Soundcampus im Innenhof des westlichen Brückenkopfgebäudes eröffnet. Bis zum 5. September ist zwischen 11 und 22 Uhr ein facettenreiches Programm mit Konzerten, Performances und DJ-Sets geboten. Ein besonderes Highlight findet am 4. September um 23.30 Uhr im Mariendom statt. Dort wird die zwölfköpfige Formation „NoFive“ unter Mitwirkung der Kunstuni Linz Anton Bruckners fünfte Symphonie sowie das bekannte Riff „Seven Nation Army“ der White Stripes aufführen. Hierbei kommen Full-Tube-Verstärker zum Einsatz, die den Klängen eine besondere Intensität verleihen.
Das Ars Electronica Festival steht für eine Verschmelzung von modernster Technologie und traditioneller Kunst. Es ist ein Ort, an dem kreative Köpfe zusammenkommen, um neue Ideen auszutauschen und innovative Konzepte zu entwickeln. Die Stadt Linz wird damit zum Schauplatz einer einzigartigen kulturellen Erfahrung, bei der Besucher nicht nur schauen, sondern auch hinterfragen und neu denken sollen. Die Initiativen der Kunstuniversität Linz tragen maßgeblich dazu bei, diese kreativen Impulse zu setzen und eine Plattform für den Austausch von Ideen zu schaffen.