Die geplante Linzer Osttangente hat große Bedeutung für die Stadt und ihre Verkehrsplanung. Landesrat Günther Steinkellner bezeichnet dieses Projekt als derzeit „überlebenswichtig“. Diese neue Umfahrung soll Linz großflächig umgehen und bei Ebelsberg auf die Westautobahn A1 zuführen. Die Realisierung wird für die späten 2030er Jahre angestrebt. Anlass für den dringenden Handlungsbedarf ist die bevorstehende Fertigstellung der Autobahn Prag-Linz in Tschechien, die in den nächsten fünf Jahren abgeschlossen sein könnte. Dadurch wird eine erhebliche Zunahme des LKW-Verkehrs durch Linz befürchtet, da der Weg für Transporte von Nordeuropa in den Balkan um 115 Kilometer verkürzt wird.
Die derzeitige Verkehrsituation könnte dramatische Folgen für Linz haben, besonders wenn man bedenkt, dass die Mautgebühren in Tschechien erheblich günstiger sind als in Deutschland. Steinkellner und Stadtrat Michael Raml setzen sich dafür ein, dass die Bundesregierung das Projekt in das Bundesstraßengesetz aufnimmt. Bis 2027 erwartet man, dass die Tschechische Autobahn bis zur Grenze zu Oberösterreich durchgängig befahrbar ist. Dies lässt auf eine dramatische Verlagerung des Transitverkehrs schließen, die durch die Stadt Linz führen würde.
Details zur Ostumfahrung
Die Ostumfahrung soll eine Gesamtlänge von rund 13,5 Kilometern haben, von denen etwa 6,4 Kilometer in Tunneln und 2,9 Kilometer als Brückenstrecken geplant sind. Dieses Projekt wird wichtige Verbindungen zwischen den Autobahnen A1 und A7 schaffen und eine direkte Anbindung an bedeutende Industriegebiete ermöglichen. Steinkellner zufolge könnte die Verkehrsverlagerung von der A7 auf diese Umfahrung die Verkehrsbelastung auf der stark frequentierten Voestbrücke um ungefähr 15.000 Fahrzeuge pro Tag reduzieren.
Aktuell sind 70 Kilometer der neuen D3-Autobahn in Tschechien in Betrieb, und bis zum Ende dieses Jahres wird ein weiterer Abschnitt von 28 Kilometern eröffnet. Geplant ist eine Gesamtlänge dieser Autobahn von 170 Kilometern bis 2031. Die genauen Baukosten für die Linzer Ostumfahrung sind noch unklar, jedoch wird eine Summe von bis zu drei Milliarden Euro angenommen. Damit hat die Osttangente enormen Einfluss auf die künftige Verkehrsentwicklung der Region.
Steinkellner fordert einen klaren Ausbau der Infrastruktur, um der bevorstehenden Verkehrsflut gerecht zu werden. Es bleibt abzuwarten, ob die politischen Gremien dem Vorschlag nachkommen und die notwendigen Schritte zur Realisierung des Projekts unternehmen werden. Eine umfassende Analyse und weitere Informationen zu dieser Thematik finden sich in einem Artikel auf www.linza.at.
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