Linz-Land

Kostenfreie Krabbelstuben ab September: Chancen und Herausforderungen im Linz-Land

Ab dem 1. September gibt's in Linz-Land kostenlose Krabbelstuben - die Stadtchefs warnen jedoch vor Platzmangel und finanziellen Hürden für die Kommunen!

In Linz-Land wird die Kinderbetreuung zum Thema des Tages: Ab dem 1. September 2023 wird der Besuch von Krabbelstuben bis 13 Uhr kostenfrei sein. Dies wurde von Bildungsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) verkündet, die dabei betont, dass es von größter Bedeutung sei, den Kindern die besten Chancen und den Eltern ideale Unterstützung zu bieten. Diese Initiative soll die Vormittagsbetreuung kostenfrei machen und die Gebühren am Nachmittag senken. Doch die Umsetzung wirft Fragen auf.

Die Ortschefs der Region äußern sich differenziert zu dieser Maßnahme. Christian Partoll, der Stadtchef von Ansfelden, lobt zwar den Ausbau der Betreuungsangebote, warnt jedoch vor einem wichtigen Detail: „Der Haken für die Kommunen“. Seiner Meinung nach bleibt ein Großteil der Finanzierungslast auf den Kommunen liegen, und die zusätzlichen Mittel des Landes könnten die entstehenden Mehrkosten nicht ausreichend abdecken. So verursacht eine ganzjährig geöffnete Krabbelstubengruppe in Ansfelden nach Abzug aller Förderungen und Elternbeiträge einen jährlichen Verlust von etwa 80.000 Euro.

Fehlende Plätze als Herausforderung

Die Stadtchefin von Leonding, Sabine Naderer-Jelinek (SPÖ), sieht ebenfalls Versäumnisse und fordert eine gründliche Prüfung des Bedarfs. Der gesetzgeberische Rahmen habe ihrer Meinung nach nicht ausreichend berücksichtigt, wie schnell die Kommunen den gestiegenen Bedarf an Betreuungsplätzen durch die Gesetzesänderung befriedigen könnten. „Deshalb fehlen uns jetzt schon Plätze“, betont sie. Trotz der Verbesserung der Rahmenbedingungen gibt es in Leonding keine signifikanten Mehranmeldungen in den Krabbelstuben. Allerdings ist die Stadt bestrebt, die Vollversorgung sicherzustellen, was einen weiteren Ausbau notwendig macht.

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In Kematen bleibt die Nachfrage vorerst konstant. Bürgermeister Markus Stadlbauer (ÖVP) rechnet jedoch mit einem steigenden Bedarf für das Kindergartenjahr 2025/2026 und hat bereits einen Planungsprozess initiiert. Die stagnierenden Geburtenzahlen und fixe Karenzmodelle bei Müttern werden als Hauptgründe für die momentan unveränderte Nachfrage angesehen. Währenddessen zeigt sich die Frage nach den Kapazitäten in den Krabbelstuben auch in anderen Städten, wie Wilhering, wo die Krabbelstuben als bedeutende Bildungseinrichtungen wahrgenommen werden.

Krabbelstuben als Bildungseinrichtung

Bürgermeisterin Christina Mühlböck-Oppolzer (SPÖ) von Wilhering hebt hervor, wie wichtig diese Einrichtungen für viele Eltern sind. Sie verdeutlicht, dass die Nutzung der Krabbelstube als Bildungseinrichtung nicht nur für das Kind von Vorteil ist, sondern auch den Eltern die Rückkehr ins Berufsleben ermöglicht. Momentan existieren fünf Krabbelstubengruppen in Wilhering, die von der Familienzentren GmbH der OÖ Kinderfreunde im Auftrag der Gemeinde verwaltet werden. Ein Neubau zur Erweiterung auf sechs Gruppen ist bereits in Planung. “Weil man nicht auf Vorrat Gruppen errichten kann”, ist die Bürgermeisterin der Ansicht, dass eine durchdachte Planung unabdingbar ist.

Die Diskussion um die Krabbelstuben in Linz-Land zeigt, dass während der Ausbau der Betreuungskapazitäten wichtig ist, auch die finanziellen und organisatorischen Herausforderungen nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Die Bemühungen, jedem Kind eine optimale Betreuung zu gewährleisten, stehen im Vordergrund, während die Kommunen gleichzeitig auf die konkrete Umsetzung und Finanzierung der Maßnahmen achten müssen.

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Aktuelle Informationen über Linz-Land findet man online auf meinbezirk.at/linz-land.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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