Die Nominierung von Wolfgang Hattmannsdorfer zur Generalsekretär der Wirtschaftskammer hat in Wien für einige Aufregung gesorgt. Der bisherige Landesrat aus Oberösterreich, bekannt aus dem Sozialressort, ist nicht gerade als landschaftlicher Empfänger von Lob bekannt, was viele in der politischen Landschaft überrascht hat. Einigermaßen skeptisch, aber auch gespannt, verfolgen die Menschen, was dieser „schwarze“ Politiker im „roten“ Sozialwesen bewegen kann.
In der Vergangenheit wurde Hattmannsdorfer häufig mit Vorwürfen der „Showpolitik“ konfrontiert, insbesondere in Bezug auf seine Sachleistungskarte für Asylwerber, die erstmalig aus Oberösterreich kam. Diese Maßnahme wurde von Flüchtlingsorganisationen kritisiert, jedoch kann Hattmannsdorfer auf eine deutliche Verbesserung der Integrations- und Sprachkurse in seiner Heimat verweisen. Über die Grenzen Oberösterreichs hinaus wird seine Politik verfolgt und bald auf Österreich allgemein ausgerollt.
Ein unkonventioneller Ansatz
Nach nur drei Jahren im Sozialressort zeigen sich die Erfolge Hattmannsdorfers: Er hat es geschafft, über Parteigrenzen hinweg zu arbeiten und Partner zu gewinnen. Selbst Kritikern ist nicht entgangen, dass er das Sozialwesen in Oberösterreich bereichert hat, wie die Geschäftsführerin der OÖ-Volkshilfe feststellte. Lob erhält er nicht nur von den eigenen Reihen, auch die FPÖ schätzt seine Leistungen und spricht von einer „beispielhaften schwarz-blauen Politik“. Diese Rückendeckung kommt ihm in seiner neuen Position zugute.
Hattmannsdorfer wird beschrieben als jemand, der nicht nur redet, sondern aktiv umsetzt. Diese Fähigkeiten, gepaart mit einem kreativen „Out of the box“-Denken, haben ihm nicht nur im Sozialwesen, sondern auch darüber hinaus Anerkennung verschafft. Sein Ansatz wird weiterhin entscheidend sein, während er in der Wirtschaftskammer versucht, Allianzen zu schmieden und Kompromisse auszuhandeln.
Die Rolle des Sozialwesens
Besonders interessieren könnte die zukünftige Auslegung des Sozialressorts. Für Hattmannsdorfer ist klar, dass dieses Ressort für die Standortpolitik von zentraler Bedeutung ist. Schlagwörter wie „Leistung, Eigenverantwortung und Solidarität“ dominieren seine Statements, und selbst politische Gegner schätzen seine Fähigkeit, Menschen in Not zu unterstützen, ohne sie abzulehnen. Bei einer sinkenden Zahl von Sozialhilfebeziehern in Oberösterreich hebt er stolz hervor, dass sein Ansatz zu einem Aufstieg der Menschen aus der Sozialhilfe geführt hat.
Doch nicht jeder teilt seine Ansicht: Nach seiner letzten Rede ernten seine Herangehensweisen auch Kritik. Hier wird angemerkt, dass seine Politik sich häufig auf eine kleine Gruppe von Schwächeren konzentriert hat, deren Situation sich nicht entscheidend verbessert hat. Langjährige Weggefährten beschreiben Hattmannsdorfer als „Mögerter“, was ihm in Oberösterreich als jemand, der gemocht wird, gute Karten gibt.
Ob Hattmannsdorfer in Zukunft ein Ministeramt anstrebt oder möglicherweise als Landeshauptmann nach Oberösterreich zurückkehren könnte, bleibt vorerst unklar. Unbestreitbar ist jedoch sein Wille zur politischen Gestaltung und sein Bestreben, positiver Einfluss zu nehmen.