In Linz stehen die Zeichen auf Protest! Die Kollektivvertragsverhandlungen für die 430.000 Angestellten und 15.000 Lehrlinge im Handel haben auch in der vierten Runde keine Einigung gebracht. Daher hat die Gewerkschaft zu Kundgebungen aufgerufen, und zwar am Black Friday, dem 29. November, sowie am ersten Einkaufssamstag im Advent, dem 30. November, in Linz und Wien. Die Situation erfordert dringendes Handeln.
Das letzte Angebot der Arbeitgeber sah eine Erhöhung des Kollektivvertrags für 2025 um 3,1 Prozent und zusätzlich eine Anpassung von 0,5 Prozent entsprechend der Inflationsrate 2026 vor, unter der Annahme, dass die Inflationsrate bei maximal 2 Prozent liegt. Im Gegensatz dazu fordern die Arbeitnehmer ein Gehaltsplus von 3,9 Prozent. Ein Termin für die nächste Verhandlungsrunde steht bislang noch aus.
Arbeitgeber plädieren für wirtschaftliche Realität
Die Arbeitgeberseite zeigt sich besorgt über die aktuelle wirtschaftliche Lage. Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel, erklärte, dass es zwar wertschätzende Gespräche gegeben habe, jedoch die Arbeitnehmervertreter die realen Bedingungen der Handelsbetriebe nicht akzeptieren würden. Er betont, dass das Ziel darin bestehen müsse, weiteren Schließungen und Insolvenzen im Handel entgegenzuwirken sowie Arbeitsplätze zu sichern.
Arbeiter kritisieren unzureichendes Angebot
Die Arbeitnehmervertretung sieht das Angebot der Arbeitgeber als unzureichend an. Veronika Arnost, die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, äußerte sich enttäuscht, da sich die Arbeitgeber nicht bewegt hätten und auf ihrem letzten Angebot beharrten. Sie führt aus, dass die Beschäftigten einseitig die volle Last der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Situation tragen würden und es an dem Angebot fehle, um eine nachhaltige Gehaltsentwicklung zu gewährleisten.
Um den Handessangestellten Gehör zu verschaffen, wird zu den angekündigten Kundgebungen aufgerufen. Martin Müllauer, der Vorsitzende des GPA-Wirtschaftsbereichs Handel, lud alle Unterstützer ein, sich dem Protest anzuschließen, und kündigte an, dass es auch noch weitere Maßnahmen geben werde. Er betonte, dass Solidarität mit den Handelsangestellten wichtig sei, insbesondere in dieser schwierigen Zeit.
Bereits am Dienstag, den 19. November, fand eine Protestaktion der Sozialwirtschaft statt, die in einer Kundgebung an der Promenade in Linz mündete, nachdem die zweite Gesprächsrunde gescheitert war.
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