In Oberösterreich wurde ein bedeutender Schritt in der Digitalisierung des Wildmanagements unternommen. Die Abteilung Land- und Forstwirtschaft hat sämtliche Jagdgebiete im Bundesland digitalisiert, was eine moderne und effiziente Verwaltung ermöglicht. Über 1,7 Millionen Grundstücke wurden nun präzise den jeweiligen Jagdgebieten zugeordnet. Diese Informationen sind ab sofort im „Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System“ (DORIS) abrufbar, und die Öffentlichkeit hat freien Zugang zu diesen Daten.
Ein praktisches Beispiel macht deutlich, wie wichtig diese Entwicklung ist. Bei einem Wildunfall kann die Polizei jetzt prompt den zuständigen Jagdausübungsberechtigten finden. „Die Zentrale der Landespolizeidirektion kann nun rasch und zielgerichtet den zuständigen Jäger ausfindig machen und benachrichtigen“, erklärte Michaela Langer-Weninger, die Landesrätin für Jagd und Agrar. Die Verwendung dieser digitalen Daten hat das Potenzial, nicht nur die Reaktionszeiten zu verkürzen, sondern auch die allgemeine Koordination zwischen Jagd und Naturschutz zu verbessern.
Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
Die digitalen Ressourcen eröffnen zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten, die laut Gottfried Diwold, Leiter des Landesforstdienstes, folgende Aspekte umfassen:
- Jagdausübungsberechtigte können online auf detaillierte Pläne und Grundstücksdaten zugreifen, die für ihre regelmäßigen Jagdgebietsfeststellungen notwendig sind.
- Die Erleichterung bei Jagdgebietsfeststellungen wird durch die neuen digitalen Prozesse unterstützt.
- Im Falle von Wildunfällen erfolgt die Benachrichtigung des zuständigen Jägers effizienter.
- Das Wolfsmanagement profitiert ebenfalls, da betroffene Jagdgebiete schnell identifiziert werden können.
- Ein Informationssystem wird bereitgestellt, das auf künftige Herausforderungen, wie etwa die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest, vorbereitet.
- Die digitalen Daten bieten eine wertvolle Grundlage für Auswertungen und Darstellungen durch den Landesforstdienst.
Die Zugänglichkeit dieser Informationen ist entscheidend für die praktische Anwendung. Die Abgrenzungen der Jagdgebiete sowie der Abschusspläne sind über das DORIS einfach abrufbar. Die Verantwortung für die Wartung und Pflege dieser Geoinformationssystem-Daten liegt beim Landesforstdienst, der eng mit den Jagdbehörden der Bezirkshauptmannschaften zusammenarbeitet.
Diese digitale Initiative wird nicht nur zur Verbesserung des Wildmanagements führen, sondern auch dazu beitragen, die Beziehungen zwischen den Jagdausübungsberechtigten und den Behörden zu optimieren. Mit einem Mausklick stehen relevante Informationen nun bereit, was die Effizienz steigert und die Verwaltung der Jagdgebiete in Oberösterreich auf ein neues Niveau hebt. Die digitalen Fortschritte genießen bereits breite Zustimmung und können als Modell für andere Regionen dienen. Für mehr Details zu diesem Thema klicken Sie hier.
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