In einer bedeutenden Reise hat Bischof Manfred Scheuer von der Diözese Linz zwischen dem 30. August und dem 8. September 2024 wichtige Missions- und Entwicklungsprojekte in Tansania und Uganda besucht. Begleitet von dem „Welthaus der Diözese Linz“ wurde der Fokus auf bereits bestehende kirchliche Hilfsmaßnahmen gelegt, die seit langem von Oberösterreichern unterstützt werden.
Die Reise umfasste Besuche bei Schulen, Krankenhäusern sowie verschiedenen Wasser- und Landwirtschaftsprojekten. Ein besonders herausragendes Projekt der letzten Jahre ist die Unterstützung der Wasserversorgung für eine Schule in Isingiro, die zusammen mit MIVA Austria realisiert wurde. Eine Photovoltaikanlage sorgt dort für eine nachhaltige Energiequelle. Zudem werden im St. Mary’s Hospital durch MIVA notwendige Fahrzeuge bereitgestellt, um eine effektive medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Eröffnung eines Schulblocks in Uganda
Ein Höhepunkt der Reise war die Eröffnung eines neuen Schulblocks an der Primary School St. Mary’s Kyamuhunga in der Region Kasese, Uganda. Hier leitete Bischof Scheuer gemeinsam mit dem Erzbischof von Mbarara, Lambert Bainomugisha, den Festgottesdienst. Dieses Schulprojekt wurde vollständig von der entwicklungspolitischen Organisation „Sei so frei“ finanziert und stellt die 100. errichtete Schulklasse dar. Der ugandische Minister für Regionen, Raphael Magyezi, der hier selbst zur Schule ging, war ebenfalls anwesend und führte im Anschluss ein Gespräch mit der oberösterreichischen Delegation.
Die Reisegruppe hatte die Möglichkeit, mit den jeweiligen Ortsbischöfen in allen besuchten Regionen Gespräche zu führen. In Tansania empfing der Bischof von Kayanga, Almachius V. Rweyongeza, die Gruppe persönlich und begleitete sie während ihres Aufenthalts, was als Zeichen der Wertschätzung für die Unterstützung aus Österreich interpretiert werden kann.
Stärkung der Selbstständigkeit durch Landwirtschaftsprojekte
In der Region Kasese wurden auch landwirtschaftliche Initiativen besucht, die Kleinbauern unterstützen. Ein Beispiel hierfür ist eine Familie, die durch das Programm „Sei so frei“ in der Imkerei geschult wurde. Solche Projekte zielen darauf ab, den Menschen in der Region zu helfen, ein selbstständiges Leben zu führen und ihre eigenen Lebensmittel zu produzieren. Auf einem Grundstück von rund 1000 Quadratmetern baut eine Familie wie viele andere auch, eine Vielzahl von Pflanzen an: von Bananen über Kaffee bis hin zu Gemüsesorten, und vertreibt die überschüssigen Erzeugnisse auf dem lokalen Markt.
Ein weiterer erfreulicher Aspekt der Reise war der Besuch der Marienschwestern vom Karmel in Mityana, deren Heimatbischof Manfred Scheuer war. Die Schwestern, die seit über zwei Jahrzehnten vor Ort tätig sind, haben eine dringend benötigte Klinik eröffnet und betreiben ein Bildungszentrum. Ihre Arbeit basiert stark auf der Unterstützung aus ihrer Heimatgemeinde, und Sr. Elisabeth Brunmayr äußerte ihre Dankbarkeit für die Hilfe aus Oberösterreich.
Die Bedeutung dieser Reise geht über die Besuche und Gespräche hinaus. Sie verdeutlicht das anhaltende Engagement der Diözese Linz und der Karitative Organisationen in Uganda und Tansania. Bischof Scheuer und seine Delegation reflektierten während ihrer Reise über kulturelle Unterschiede, die sowohl eine Herausforderung als auch eine Bereicherung darstellen. Diese interkulturellen Austausche fördern nicht nur das Verständnis, sondern stärken auch die Beziehungen zwischen den Konfessionen und Gemeinschaften.
Ein weiterer bewegender Moment während der Reise war die Feier der Eucharistie in den Gemeinden, begleitet von afrikanischen Gesängen, die eine feierliche Stimmung verbreiteten und die Verbundenheit mit den Menschen vor Ort unterstrichen.
Zu der Delegation, die die Reise begleitete, gehörten neben Bischof Manfred Scheuer auch Fachleute und Verantwortliche von Welthaus Linz sowie Vertreter anderer Organisationen, die sich für die Entwicklungsarbeit in der Region einsetzen. Zusammen arbeiten sie an einer gemeinsamen Vision für eine bessere Zukunft der Menschen in diesen afrikanischen Ländern, die trotz aller Herausforderungen über eine bemerkenswerte Resilienz verfügen.