Der Lawinenwarndienst in Oberösterreich hat die Schnee- und Lawinensituation als mäßig gefährlich mit Stufe zwei bewertet. Die regionale Untergliederung dieser Gefahrenstufe wurde seit Montag nicht mehr veröffentlicht. Da vor Ort keine Beobachter mehr verfügbar sind und Lifte sowie die meisten Hütten geschlossen sind, gibt es nur begrenzte Informationen zur aktuellen Lage. Dennoch können Interessierte über einen Blog allgemeine Informationen erhalten, wie Florian Stifter vom Lawinenwarndienst erklärt.
Ein Vorfall am Kasberg am vergangenen Samstag verdeutlichte die lokalen Unterschiede und die Komplexität der Lawinensituation. Ein einzelner Tourengeher geriet auf der Südseite des Kasbergs in eine 200 Meter breite und 50 Meter lange Schneebrett-Lawine, obwohl auch hier die Warnstufe Zwei galt. Der Berg war steil und die Lawine wurde vom Wintersportler selbst ausgelöst. Glücklicherweise wurde der Mann nur etwa zehn Zentimeter tief von den Schneemassen begraben und konnte sich selbst befreien, um den Unfall der Bergrettung zu melden.
In den Tagen zuvor fielen am Kasberg rund 70 Zentimeter Neuschnee, teilweise durch Wind verfrachtet. Das instabile Wetter mit Schneefall und Regen wird voraussichtlich noch einige Tage anhalten. Christoph Preimesberger, Leiter der Bergrettung in Oberösterreich, betont die drastischen Unterschiede in der Schneelage zwischen Tal und Gipfelbereich. Zudem weist er darauf hin, dass Wintereinbrüche im April in dieser Region keine Seltenheit sind.
Während derzeit die Schneedepths gefährliche Situationen verbergen können, werden sich die Verhältnisse erst am Wochenende stabilisieren. Erst dann kann von einer sicheren Schneedecke und einem Ende der Triebschnee-Problematik ausgegangen werden. Im Falle von Tourengeher am Kasberg zeigt dieser Vorfall die ständige Gefahr und die Notwendigkeit, stets vorsichtig zu sein, selbst wenn die offizielle Warnstufe moderat ist.