Oberösterreich

Kurzarbeit in Oberösterreich: Zwiespältige Meinungen zur Lösung wirtschaftlicher Probleme

Wie wirkt sich die restriktive Genehmigung von Kurzarbeit auf Unternehmen aus?

Die Kurzarbeit in österreichischen Betrieben bietet eine Möglichkeit, die Arbeitszeit kurzfristig um bis zu 90 Prozent zu reduzieren. Dabei erhalten die Beschäftigten 88 Prozent ihres bisherigen Bruttogehalts, wobei die Arbeitgeberseite nur die Kosten der tatsächlichen Arbeitszeit – mindestens 10 Prozent – übernimmt, während der Rest vom Arbeitsmarktservice getragen wird.

Diese Maßnahme ist speziell für Betriebe gedacht, die vorübergehende wirtschaftliche Schwierigkeiten haben und nicht für saisonbedingte Probleme. Anträge können abgelehnt werden, wenn andere Alternativen zur Verfügung stehen. In Oberösterreich stieg die Arbeitslosigkeit zuletzt deutlich an, was im Juli zu einem Anstieg um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr führte. Unter anderem gab es vermehrt Kündigungen.

Die Wirtschaftskammer sieht die Kurzarbeit als eine vorübergehende Entlastungsmöglichkeit für Betriebe in wirtschaftlichen Krisen, da durch die reduzierten Lohnkosten mehr finanzieller Spielraum entsteht. Jedoch wird sie als eine temporäre Lösung betrachtet, die keine strukturellen Probleme löst.

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Laut Doris Hummer, der Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, ist die Kurzarbeit allein nicht ausreichend, um die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen. Die strukturellen Probleme, wie hohe Lohnkosten und Wettbewerbsfähigkeit, bleiben bestehen.

Gewerkschaften hingegen sehen die Kurzarbeit als gerechtes Mittel, bei dem die Kosten fair aufgeteilt werden können. Andreas Stangl, Vorsitzender der ÖGB OÖ, betont, dass Arbeitnehmer am meisten von Kurzarbeit profitieren, da sie bei Arbeitslosigkeit ohne Kurzarbeit erhebliche Einkommensverluste hinnehmen müssten.

Ein Beispiel für restriktive Genehmigungspraktiken des AMS bei Kurzarbeit ist die Situation bei Liebherr in Osttirol. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten und einem Antrag auf Kurzarbeit für 960 Beschäftigte wurde dieser abgelehnt, da Liebherr die vorübergehende Natur der Absatzprobleme nicht nachweisen konnte. Iris Schmitt, Geschäftsführerin des AMS OÖ, kommentierte diese Entscheidung in einer Interviewrunde.

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Interview mit Iris Schmitt (AMS)

In einem Interview äußert sich Iris Schmitt, die Geschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Oberösterreich, zur restriktiven Haltung des AMS bei der Genehmigung von Kurzarbeit. Sie gibt Einblicke in die Gründe für diese Entscheidungen und erläutert auch die Zunahme der Arbeitslosenzahlen in der Region.

Quelle/Referenz
ooe.orf.at

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