Der österreichische Motorradhersteller KTM steht vor einer dramatischen Situation: Am Freitag stellte das Unternehmen Insolvenzantrag am Landesgericht Ried. Wie der Sanierungsverwalter Peter Vogl am Montag enthüllte, sind die ersten Erhebungen positiv verlaufen und das Unternehmen soll fortgeführt werden. Betroffen von dieser Krise sind rund 3.600 Beschäftigte, darunter auch Mitarbeiter der Tochtergesellschaften KTM Components GmbH und KTM F&E GmbH, die ebenfalls in Schieflage geraten sind. Die Firmen haben Schulden in Milliardenhöhe, und es stehen nun wichtige Betriebsversammlungen an, um die Belegschaft umfassend zu informieren. Diese finden in den kommenden Tagen an verschiedenen Standorten statt, unter anderem in Mattighofen, Munderfing und Schalchen.
Finanzielle Unterstützung in Aussicht
Die Arbeiterkammer (AK) wird schnell aktiv und arbeitet mit den betroffenen Arbeitnehmern an den Anträgen für den Insolvenzfonds. Dieser soll für die Novembergehälter und Weihnachtsgelder aufkommen. Laut den aktuellen Informationen wird KTM die Dezemberlöhne jedoch bereits Anfang des Monats auszahlen. "Es kann bis zu 6 Wochen dauern, ehe das Geld ausgezahlt wird", erklärte Karoline Neumüller, Leiterin der Insolvenzabteilung der AK Oberösterreich. Die ersten Schritte sind somit unumgänglich, und auch das Land Oberösterreich plant, in einem Runden Tisch mit Sozialpartnern und dem Arbeitsmarktservice (AMS) Hilfsangebote zu entwickeln. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat bereits angekündigt, dass konkrete Termine für diese Gespräche bald festgelegt werden sollen.
Freie Meinungsbildung unter den Mitarbeitenden ist auch ein zentrales Anliegen der AK, die bereits Vollmachten einholt, um die Ansprüche für jeden Einzelnen beim Insolvenzfonds durchzusetzen. Die Belegschaft wird dabei über die rechtlichen Rahmenbedingungen und die weitere Vorgehensweise informiert, sodass sie eine klare Vorstellung von ihren Rechten und den bevorstehenden Prozessen erhält. Als Nachrichten.at berichtete, bleibt abzuwarten, wie der Insolvenzverwalter die konkreten nächsten Schritte festlegen wird, besonders im Hinblick auf die Gläubigerversammlung und die anstehenden Entscheidungen über mögliche Kündigungen.
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