Die österreichische Traditionsmarke KTM steht vor einer massiven Krise: Der Motorradhersteller hat am Freitag beim Landesgericht Ried einen Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen hat Schulden in Höhe von etwa 1,8 Milliarden Euro, betroffen sind insgesamt rund 3.600 Beschäftigte, darunter 2.380 direkte Mitarbeiter, 1.181 Arbeiter und 213 Lehrlinge, wie Heute berichtet. Geplant ist ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung, das bereits erste Schritte eingeleitet hat.
Der Sanierungsverwalter Peter Vogl gab zudem bekannt, dass die KTM AG und ihre Tochtergesellschaften weitergeführt werden sollen, wie nachrichten.at informierte. Betriebsversammlungen zur Information der Belegschaft haben in Mattighofen sowie den Orten Munderfing und Schalchen begonnen. Darin werden die Mitarbeiter über ihre Rechte im Rahmen des Insolvenzverfahrens aufgeklärt. Die Arbeiterkammer Oberösterreich ist vor Ort und kümmert sich um die notwendigen Anträge beim Insolvenzfonds, um Gehaltszahlungen sicherzustellen. Allerdings könnte es bis zu sechs Wochen dauern, bis das Geld tatsächlich zur Verfügung steht.
Betriebsversammlungen und Gehaltsfragen
Am Montag fanden bereits zwei Betriebsversammlungen statt, in denen die Mitarbeiter informiert wurden, dass sie ihr November- und Weihnachtsgeld aus dem Insolvenz-Entgelt-Fonds erhalten sollen. KTM beabsichtigt außerdem, die Dezemberlöhne vorzeitig auszuzahlen, was eine kleine Entlastung für die Beschäftigten darstellen soll. Die Arbeiterkammer übernimmt die Berechnung und Beantragung der Ansprüche für jedes der betroffenen Mitglied, während die gesamten Anträge an das Landesgericht und die zuständigen Insolvenzverwalter weitergeleitet werden.
Künftig wird auch das Land Oberösterreich in einem Runden Tisch mit Sozialpartnern und dem Arbeitsmarktservice (AMS) mögliche Unterstützungsmöglichkeiten erörtern, um den betroffenen Beschäftigten durch diese herausfordernde Zeit zu helfen.
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