Ein dramatischer Vorfall hat sich in Oberösterreich ereignet: Eine 20-jährige Frau, die an einer Tankstelle arbeitete, wurde während ihres Krankenstands fristlos entlassen – und das alles über WhatsApp! Wie heute.at berichtet, erlitt die junge Mitarbeiterin während eines Nachtdienstes gesundheitliche Probleme, die durch ein neu verordnetes Medikament verursacht wurden. Um ihre Dienstverpflichtungen zu erfüllen, organisierte sie rasch eine Kollegin, die für sie einsprang, und informierte ihren Vorgesetzten per Nachricht über ihre Erkrankung. Am selben Tag konnte sie sich von ihrem Hausarzt krankschreiben lassen.
Doch die Reaktion ihres Chefs ließ nicht lange auf sich warten: Noch am selben Tag erhielt sie die fristlose Entlassung via WhatsApp. Der Tankstellenpächter rechtfertigte dies mit dem Vorwurf, die junge Frau hätte während ihrer Schicht Alkohol und andere Substanzen konsumiert. Doch die Arbeiterkammer intervenierte, da die Mitarbeiterin sich korrekt verhalten hatte. Sie wurde rechtlich beraten und schließlich klagte die AK wegen ungerechtfertigter Entlassung beim Arbeitsgericht, was zu einem Vergleich führte, bei dem der Arbeitgeber 1.400 Euro zahlen musste.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Eine fristlose Entlassung stellt die sofortige Beendigung eines Arbeitsverhältnisses dar und muss, wie arbeiterkammer.at erläutert, unverzüglich nach Bekanntwerden des Entlassungsgrundes durch den Arbeitgeber ausgesprochen werden. Fehlt ein gerechtfertigter Grund, kann eine solche Entlassung als unberechtigt betrachtet werden. Im aktuellen Fall hat die Arbeiterkammer auf wichtige rechtliche Aspekte hingewiesen: Arbeitnehmer, die unrechtmäßig entlassen werden, haben Anspruch auf Entschädigungen und können trotz sofortiger Beendigung des Arbeitsverhältnisses Zahlungen erhalten, die ihnen zustehen würden, wenn die Kündigung ordnungsgemäß erfolgt wäre.
Die junge Frau hat durch diese rechtlichen Schritte nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Arbeitnehmer ein Zeichen gesetzt, dass unrechtmäßige Kündigungen nicht toleriert werden.
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