Die Ermittlungen im Zusammenhang mit einem möglichen schweren Betrug rund um ein millionenschweres landwirtschaftliches Anwesen in Pasching, Bezirk Linz-Land, haben sich ausgeweitet. Neben dem Anwesen in Pasching wurde auch eine Liegenschaft in St. Aegidi, Bezirk Schärding, in den Fokus der Behörden gerückt. Die Ermittlungen, die ursprünglich von der Staatsanwaltschaft Wels geführt wurden, wurden mittlerweile von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien übernommen.
Die Beschuldigten, darunter eine Rechtsanwältin, ein Psychiater und ein Notar, werden verdächtigt, einer demenzkranken Frau unrechtmäßig Grundstücke übertragen zu haben. Es wird angenommen, dass die Frau nicht in vollem Bewusstsein handelte, als sie Verträge zur Übereignung ihrer Liegenschaften unterzeichnete. Die Anklagebehörde vermutet, dass die Rechtsanwältin und der Notar die Frau manipuliert haben könnten, um ihre Unterschrift zu erhalten. Zudem wird angenommen, dass falsche Gutachten vorgelegt wurden, um die Geschäfts- und Testierfähigkeit der Frau zu bestätigen.
Im Zuge der Ermittlungen wurde der Psychiater vorübergehend in Untersuchungshaft genommen. Die Anwältin und der Notar wurden ebenfalls mit Durchsuchungen konfrontiert. Ein ähnlicher Fall am Traunsee führte bereits zur Anklage gegen mehrere Personen, darunter Geschäftsführer eines Immobilienunternehmens, eine Maklerin sowie weitere Rechtsanwälte und Notare. Es wird ihnen vorgeworfen, eine nicht geschäftsfähige Frau beim Verkauf ihrer Immobilie unfair behandelt zu haben, wodurch sie erhebliche finanzielle Verluste erlitt.