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Der Klimawandel macht in Europa keine Pause! Wie aktuelle Berichte zeigen, stiegen die Januartemperaturen um durchschnittlich 2,51 Grad. Auch in Oberösterreich war es spürbar heißer, mit rund 1 Grad über dem Durchschnitt. Diese milden Winterbedingungen haben dazu geführt, dass die Braunbären aktiver sind als gewohnt. In der Regel ziehen sich diese majestätischen Tiere in den Wintermonaten zurück, aber im Cumberland Wildpark Grünau wurde beobachtet, dass sie sich nicht regelmäßig zur Winterruhe zurückziehen. „Die Tiere haben sich nicht wirklich konstant zurückgezogen und sind immer wieder aufgewacht“, erklärt Geschäftsführer Bernhard Lankmaier. Trotz dieser Unruhe scheint es den Bären an Nahrung nicht zu mangeln, da sie ausreichend Futter finden.
Klimawandel und seine Folgen für die Braunbären
Diese Beobachtungen sind mehr als nur ein interessantes Phänomen; sie stehen auch in direktem Zusammenhang mit den langfristigen Auswirkungen des Klimawandels auf die Braunbärenpopulation in Europa. Laut einer internationalen Forschungsgruppe, an der auch Wissenschaftler des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums beteiligt sind, haben die steigenden Wintertemperaturen in den letzten 12.000 Jahren die Fortpflanzungsrate der Braunbären verringert und sogar zu deren Rückgang beigetragen. Besonders dramatisch ist der Verlust ihres Lebensraums, was weitgehend auf die Umwandlung natürlicher Flächen in Ackerland zurückzuführen ist, eine Entwicklung, die ebenfalls durch wärmere Winter begünstigt wurde.
Wie Dr. Jörg Albrecht von der Senckenberg-Forschungslabor erklärt, haben die hohen Temperaturen zur Folge, dass weniger Energie für die Fortpflanzung zur Verfügung steht: „Braunbärenweibchen müssen ihre Energiereserven entweder für die Winterruhe oder für die Fortpflanzung nutzen, da sie während der Wintermonate gebären.“ Die Folgen sind verheerend: eine geringere Nachkommenschaft und dadurch ein langsamer, aber unaufhaltsamer Rückgang derartiger Populationen. Diese Erkenntnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, Klima- und Menscheneingriffe als miteinander verbundene Faktoren zu betrachten, die den Fortbestand der Braunbären gefährden, wie auch vet-magazin.com berichtet.
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