In der kleinen Gemeinde Kirchdorf auf der Insel Poel stehen große Pläne an: Die Entwicklung eines neuen Schulgebäudes mit einem geschätzten Kostenrahmen von fast zehn Millionen Euro sorgt für intensive Diskussionen unter den Bürgern und Entscheidungsträgern. Bei nur etwa 2.600 Einwohnern stellt sich die Frage, wie ein solches Projekt finanziell gestemmt werden kann.
Aktuell besuchen 272 Schüler die Schule in Kirchdorf, darunter 70 Grundschüler. Immer mehr Kinder aus Wismar und den umliegenden Gemeinden kommen hierher, was die Schule zu einem wichtigen Bestandteil der Region macht. Dennoch stellen sich viele Fragen zur finanziellen Machbarkeit des Projekts. Bürgermeisterin Gabriele Richter betont die Bedeutung der Schule für die Lebensqualität in der Gemeinde, sieht aber auch die Notwendigkeit einer gründlichen Planung.
Die Pläne für die neue Grundschule
Im Fokus der Neuplanung steht ein dreigeschossiger Neubau, der zwischen dem bestehenden Schulgebäude und der Straße der Jugend entstehen soll. Der Neubau wird barrierefrei mit der alten Schule verbunden. Der bestehende Schulstandort feiert 2025 bereits sein 50-jähriges Bestehen, was das Projekt umso wichtiger erscheinen lässt.
Schulleiterin Michaela Seifferth ist von den Plänen begeistert und sieht die Chance, eine attraktive Lernumgebung zu schaffen. Das Architekturbüro Steffen Kosmalla hat die Entwürfe unter Berücksichtigung der Schulbedarfsrichtlinien erstellt, und die Pläne gehen auf eine enge Zusammenarbeit mit der Schulverwaltung und der Gemeindevertretung zurück.
Kritik an den unklaren Kosten
Doch die hohen Kosten sind ein wiederkehrendes Thema in den Gesprächen. Laut Bodo Köpnick von „Poeler für Poel“ muss vor allem die Anzahl der Schüler kritisch betrachtet werden, um herauszufinden, ob ein so großes Projekt wirklich notwendig ist. Ähnliche Bedenken äußern auch Mitglieder der CDU und SPD. Aenne Möller von der SPD betont, dass nur das gebaut werden kann, was finanziell realisierbar ist.
Die endgültigen Kosten des Bauprojekts werden auf rund 9,7 Millionen Euro geschätzt, inklusive zusätzlicher Aufwendungen, was für die Gemeinde unausweichliche Herausforderungen mit sich bringt. Das mögliche Förderszenario von drei Millionen Euro könnte helfen, doch konkrete Zusagen stehen noch aus.
Diskussionen über eine neue Grundschule auf der Insel laufen bereits seit einem Jahrzehnt, und die Entscheidung über das konkrete Vorgehen könnte noch in diesem Jahr getroffen werden. Der Schulstandort hat sich als essenziell für die Gemeinschaft herausgestellt, doch die finanziellen Rahmenbedingungen müssen unbedingt im Blick behalten werden.
Für eine umfassende Einsicht in die Situation und weitere Details zu den Plänen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.ostsee-zeitung.de.
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