
Der Sommer 2024 hinterlässt in der Region Altbayern und Schwaben einen gemischten Eindruck. Während viele ihn als nass und regenreich empfinden, zeigen die Wetteraufzeichnungen ein überraschendes Bild. Nach Auswertungen der Experten von WAS! Wetter für Altbayern und Schwaben war dieser Sommer der wärmste seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Ein deutliches Zeichen für die sich verändernden klimatischen Bedingungen in Bayern.
Insgesamt lag die Durchschnittstemperatur in diesem Sommer etwa 3,1 Grad über dem langjährigen Mittel, das sich aus den Jahren 1961 bis 1990 ergibt. Dieses Temperaturplus hebt den Sommer 2024 in eine Kategorie der Rekorde. Trotz des höheren Temperaturempfindens war er statistisch gesehen ein typischer mitteleuropäischer Sommer – einer, wie man ihn aus den 70er und 80er Jahren kennt, jedoch mit drastischen Niederschlägen.
Ein Sommer der Extreme
Bayern war nicht nur wärmer, sondern auch bei den Niederschlägen führend im Bundesvergleich. Im Alpenraum fielen zum Teil unglaubliche 600 Liter pro Quadratmeter Regen, was zu einem verheerenden Hochwasserereignis im Juni führte. Tragischerweise kostete dieses Unglück vier Menschenleben und verursachte Schäden in Millionenhöhe. Rund 60.000 Rettungskräfte waren zur Schadensbewältigung im Einsatz, als die VB-Wetterlage zu einem 100-jährigen Hochwasser führte.
Im Juni 2024 hielt der Regen Einzug, was ihn zum nassesten Monat des Jahres machte. Besonders der 3. Juni brachte die meisten Niederschläge mit sich, teils bis zu 137 Liter pro Quadratmeter. Solche Wassermengen führten zu Problemen wie Hangrutschen, beispielsweise bei der Burg Falkenstein. An zwei weiteren Tagen im Juni kam es zudem zu starken Sturmböen, die örtlich über 70 km/h erreichten. Ein Beispiel ist Mühldorf, wo eine Sturmböe mit 76 km/h dokumentiert wurde.
Der Juli war dann insgesamt kühler, die Hitzewelle aber hielt nochmals Einzug. Temperaturen über 30 Grad prägen diesen Sommer ebenso wie die windigen Gewitter, die immer wieder durch die Region zogen. Sturmböen von bis zu 99 km/h wurden am 6. Juli in Mühldorf aufgezeichnet, und ähnlich heftige Winde sollten auch in den darauffolgenden Tagen nicht fehlen.
Mit dem August kam das typische bayerische Wetter zurück – wechselhaft, aber weiterhin von Niederschlägen geprägt. An mehreren Tagen wurden Regenmengen von bis zu 101,3 Liter pro Quadratmeter dokumentiert, insbesondere entlang der Alpen. Für die Region bedeutet dies eine Zeit, in der sich die Menschen auf schnell wechselnde Wetterbedingungen einstellen mussten, was als sehr herausfordernd empfunden wurde.
Das Sommerwetter 2024 wird in Erinnerung bleiben, nicht nur wegen der Rekordwerte, sondern auch aufgrund der enormen Niederschlagsmengen, die an die Wetterereignisse der vergangenen Jahrzehnte erinnern. Eine Rückschau auf die Wetterereignisse ist bereits in aller Munde und zeigt, wie vielschichtig und extrem das Wetter in Bayern sein kann.
Für weitere Informationen und detaillierte Berichte über die Wetterereignisse in der Region, folgen Sie dem Artikel auf www.ovb-online.de.
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