BEZIRK KIRCHDORF. Im Bezirk Kirchdorf verwalten alpine Vereine insgesamt 14 Berg- und Schutzhütten, zu denen auch die Wege führen. Diese Unterstützungsaufgaben stehen jedoch unter Druck, da extreme Wetterbedingungen zunehmend Herausforderungen für die ehrenamtlichen Helfer darstellen. Im Gespräch mit Mitarbeitern der Vereine wird deutlich, dass es an der Zeit ist, mehr Unterstützung in Form von finanzieller Hilfe zu fordern.
Das Hochsengs-Biwak, eine kleine Notunterkunft im Sengsengebirge, zeigt, wie wichtig solche Schutzräume während unerwarteter Wetterbedingungen sind. „Wir bereiten unsere Hütten auf das Saisonende vor. Der Bergsommer ist fast vorbei“, teilt Werner Graßecker von den Naturfreunden mit. Ein positiver Trend bei den Besucherzahlen zeigt sich, auch wenn die Zuwächse stagnieren. Frisch renoviert wurde die Steyrerhütte mit der Installation einer Photovoltaikanlage, doch viele Projekte warten weiterhin auf Umsetzung, da es an finanziellen Mitteln mangelt.
Finanzielle Herausforderungen für den Hüttenbau
Die finanziellen Rahmenbedingungen zur Unterstützung der Berg- und Schutzhütten haben sich dramatisch verändert. Während dem Land OÖ vor wenigen Jahren noch Förderungen in Höhe von 230.000 Euro zur Verfügung standen, sind es mittlerweile nur noch 80.000 Euro. „Die Baukosten sind in die Höhe geschossen; für einen Neubau müssen wir jetzt mit zwei bis drei Millionen Euro rechnen“, erklärt Franz Miglbauer, Wegewart der AV-Sektion Kirchdorf.
Die Wetterextreme, wie die Starkregenfälle im September, haben zudem die Instandhaltung von Wanderwegen und alpinen Steigen schwieriger und kostspieliger gemacht. „Wir setzen uns ehrenamtlich für den Erhalt unserer Natur ein, doch die zu bewältigenden Aufgaben werden immer mehr“, ergänzt Graßecker. Die Arbeit in den Bergen macht zwar Freude, aber die Herausforderungen könnten die Leidenschaft der Ehrenamtlichen belasten.
Notruf aus den Alpen – eine Petition für Unterstützung
In dieser kritischen Lage haben die alpinen Vereine österreichweit eine Petition ins Leben gerufen, die ein finanzielles Rettungspaket in Höhe von 95 Millionen Euro von der Bundesregierung fordert. Über 94.000 Unterschriften wurden bisher gesammelt. „Vor allem kleinere Sektionen sind auf massive öffentliche Unterstützung angewiesen, um größere Sanierungen durchführen zu können“, sagt Miglbauer.
Ein erfreulicher Aspekt ist, dass trotz aller Herausforderungen die Zusammenarbeit zwischen Alpenverein und Naturfreunden im Bezirk Kirchdorf gestärkt wurde. „Hier sind wir alle gleich – in den Bergen zählt jeder für sich“, fasst Graßecker die Stimmung zusammen.
Für mehr Informationen über diese Thematik und die entsprechende Petition, siehe den Bericht auf www.tips.at.
Details zur Meldung