In einem bemerkenswerten Schritt gegen die Lichtverschmutzung wird im sogenannten "Dreiländereck" von Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark ein außergewöhnliches Projekt ins Leben gerufen: das größte zusammenhängende Naturnachtgebiet der Ostalpen. Dies ist besonders wichtig, da die zunehmende künstliche Beleuchtung negative Auswirkungen auf Mensch, Tier und Natur hat. Nur noch ein kleiner Teil der Bevölkerung kann den Nachthimmel in seiner vollen Pracht erleben, was die Bedeutung dieses Projekts umso deutlicher macht.
Die Initiative hat bereits viel Unterstützung und ist Teil eines umfassenden Plans zum Schutz der natürlichen Dunkelheit. In klaren Nächten können Besucher hier Millionen von Sternen am Himmel beobachten. Die Region wird nicht nur durch ihre landschaftliche Schönheit geschätzt, sondern auch durch ihre Artenvielfalt und die Vielzahl an Lebensräumen. Diese besonderen Merkmale sollen im Rahmen des Projekts verstärkt geschützt werden.
Ein wichtiger Schritt zur Regelung von Lichtquellen
Eine grundlegende Neuerung in dieser Initiative ist das neu verabschiedete Lichtgesetz in Oberösterreich. Dieses Gesetz stellt sicher, dass die Beleuchtung künftig verantwortungsvoll eingesetzt wird, um die Dunkelheit zu bewahren. „Wir verbringen zunehmend weniger Zeit unter einem natürlichen Sternenhimmel“, sagt Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder. Durch die Förderung energiesparender und umweltschonender Lichtquellen schafft das Gesetz nicht nur rechtliche Klarheit für Gemeinden, sondern schützt auch empfindliche Ökosysteme.
Das Lichtgesetz hat eine breite Unterstützung erfahren und wird als "Meilenstein" in der Bekämpfung von Lichtverschmutzung angesehen. Vor allem in Naturschutzgebieten wie dem Nationalpark Kalkalpen, der als Kernzone für das neue Naturnachtgebiet vorgesehen ist, wird darauf geachtet, dass künstliche Lichtquellen auf ein Minimum reduziert werden. Dies soll dazu beitragen, nachtaktive Tiere und Pflanzen besser zu schützen.
Zusätzlich zu diesem Gesetz wurde bereits im Jahr 2021 der Naturpark Attersee-Traunsee als erste zertifizierte Sternenparkregion Österreichs ausgezeichnet. In einem Sternenpark wird die nächtliche Dunkelheit besonders geschützt, sodass nicht nur die Menschen, sondern auch die Tierwelt von natürlichem Licht profitieren kann.
Involvierung der Gemeinden und ihrer Bedeutung
Die teilnehmenden Gemeinden im "Dreiländereck" sind aktiv dabei, sich in den Prozess einzubringen. Einige Gemeinden wie Windischgarsten haben bereits positive Schritte unternommen, um Teil dieses wichtigen Vorhabens zu werden. Die Diskussionen über die Umsetzung der ÖNORM O 1052, die eine standardisierte Messung und Beurteilung von Lichtquellen vorschlägt, stehen in den Gemeinderäten auf der Agenda. Die Umsetzung dieser Norm ist entscheidend, um der Lichtverschmutzung gezielt entgegenzuwirken.
Bürgermeister Bernhard Rieser von Windischgarsten betont: „Es geht ums Energiesparen, aber auch um die Gesundheit.“ Die Gemeinden planen, ihre Beleuchtung zu überprüfen und Einsparpotenziale zu identifizieren. Das Ziel ist nicht nur eine Reduktion von Lichtverschmutzung, sondern auch die Verbesserung der Lebensqualität für die Bürger.
Um das Lichtproblem ganzheitlich angehen zu können, haben die Sternfreunde Steyr Empfehlungen veröffentlicht, wie die Beleuchtung in Gemeinden optimiert werden kann. Dazu zählt die Verwendung von warmweißen LED-Lampen und die gezielte Ausrichtung von Licht, um unerwünschte Lichtemissionen zu vermeiden. „Licht im Freien sollte nicht unnötig in den Himmel strahlen“, betont Rudi Dobesberger, der Obmann der Sternfreunde Steyr.
Die neueste Entwicklung zur Bekämpfung der Lichtverschmutzung ist Teil einer breiteren Initiative, die auch von verschiedenen Umweltverbänden, Universitäten und nationalen sowie regionalen Parks unterstützt wird. Das große Ziel bleibt, den unverschnörkelten Nachthimmel vor der schädlichen Lichtverschmutzung zu bewahren und den Einwohnern die Möglichkeit zu geben, die Schönheit des Nachthimmels wieder zu entdecken. Für mehr Informationen über aktuelle Entwicklungen und Empfehlungen zu Lichtverschmutzungsfragen, bietet meinbezirk.at umfassende Einblicke.
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